Reinigungsbranche boomt

«Wir haben sehr viel Arbeit, aber kein Personal»

25.04.2023, 09:19 Uhr
· Online seit 25.04.2023, 06:51 Uhr
Putzen braucht Zeit. Zeit, die vielen heutzutage fehlt. Aus diesem Grund leisten sich mehr und mehr Haushalte eine Reinigungskraft. Diesen Boom spüren auch Firmen aus der Zentralschweiz. Tele 1 hat ein Reinigungsunternehmen begleitet.
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Gemäss einer Homegate-Umfrage verspürt die Reinigungsbranche seit ein paar Jahren einen Boom. Das merken auch Zentralschweizer Reinigungsunternehmen. «Die Nachfrage nach einer Reinigungsmitarbeiterin war vor Corona schon hoch, doch sie hat sich nach der Pandemie noch verstärkt», erklärt das Unternehmen «PutzZentrale.ch» gegenüber PilatusToday und Tele 1.

Wieso will niemand mehr selbst putzen?

Dass es immer mehr Arbeit gibt für die Reinigungsunternehmen, liege daran, dass mehr Wert auf die Work-Life-Balance gelegt wird, so die «PutzZentrale.ch». «Die Freizeit ist ein grosses Thema. Es gibt viele Menschen, die lieber auf etwas verzichten und sich dafür eine Reinigungsfachkraft holen, sodass sie mehr Zeit für sich haben.»

Dazu kommt, dass die Leute heutzutage heikler geworden sind und es gerne sauber haben. Das könnte mit Corona zu tun haben, meint Andy Portmann, Geschäftsführer der «gschaffig AG» aus Sarnen.

Ältere Menschen bleiben länger zu Hause

Die «PutzZentrale.ch» beispielsweise arbeitet als offizieller Partner in Verbindung mit der Spitex. Alles, was nicht mit dem Pflegen des Patienten selbst zu tun hat, wie zum Beispiel die Reinigung, wird von der Firma übernommen. Heutzutage bleiben ältere Menschen länger zu Hause, das führt zu mehr Arbeit für die Reinigungsunternehmen.

Doch nicht nur ältere Menschen gönnen sich diese Dienstleistung, auch bei jungen Menschen ist es ein Trend geworden. Die «PutzZentrale.ch» erklärt, dass viele Wohngemeinschaften Reinigungskräfte engagieren, da die Kosten auf mehrere Personen aufgeteilt werden können. Ihre Kundinnen und Kunden seien 50 Prozent ältere und 50 Prozent jüngere Menschen.

«Wir haben sehr viel Arbeit, aber kein Personal»

Die Schattenseite des Booms: fehlendes Fachpersonal. Auch in der Reinigungsbranche spürt man den Personalmangel. Dem Reinigungsinstitut «Putzhexen» aus Buochs fehlen momentan sechs Mitarbeitende. «Die Arbeit ist anstrengend», erklärt Bättig, CEO von «Putzhexen».

Damit man genügend Personal in der Branche findet, muss sich in Zukunft einiges ändern. «Man sollte anfangen, mit Klischees aufzuräumen. Dass Putzen negativ behaftet ist, ist veraltet und abwertend. Unser Beruf ist schön und sollte von den Menschen mehr geschätzt werden», sagt etwa Bea Omlin, Teamleiterin bei der «gschaffig AG» aus Sarnen.

Hast du eine Reinigungskraft engagiert? Schreibe uns in die Kommentare, wieso.

(pch)

veröffentlicht: 25. April 2023 06:51
aktualisiert: 25. April 2023 09:19
Quelle: PilatusToday

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