«Wir sind keine Tiermörder» – Urner Jägerverein zur Wolfsdiskussion
Am vergangenen Samstag hat die Sicherheitsdirektion des Kantons Uri die Abschussverfügung für einen Wolf erlassen. Dies, nachdem das Tier 13 Schafe gerissen haben soll. Es ist das zweite Mal in diesem Jahr, dass der Kanton Uri eine solche Bewilligung erteilt.
Es bleibt nur der Abschuss
Der Präsident des Urner Jägervereins Martin Jauch, steht hinter dem Entscheid des Kantons. «Bei Tieren, die solche Schäden anrichten, gibt es kaum noch andere Möglichkeiten, als sie zu erlegen», so Jauch. Der Wolf habe sich nicht vertreiben lassen und auch Herdenschutzmassnahmen hätten nichts gebracht. Es sei nun an der Zeit, dem Wolf seine Grenzen aufzuzeigen.
Dass solche Aussagen Reaktionen auslösen, ist Jauch bewusst. Als Jäger sei es generell nicht einfach, eine geordnete Diskussion über den Wolf oder Luchs zu führen. «Wir werden sofort als Tiermörder und Tierquäler bezeichnet», so Jauch. Das stimme aber nicht. 99 Prozent des Jahres sei der Jäger unterwegs und beobachte die Natur oder kontrolliere den Wildtierbestand.
Hinzu komme, dass nicht der Jäger den Wolf jagt. Wölfe werden von der Wildhut geschossen oder von speziell dafür bestimmten Personen.
Auch andere Tiere brauchen Schutz
Was Jauch an der Diskussion über den Wolf auch stört: Es werde zu oft nur über den Wolfsschutz gesprochen. Dabei werde der Schutz von anderen Tierarten völlig ignoriert. Der Wolf sei definitiv kein Vegetarier. In der Zeit, in der der Wolf keine Schafe reisst, von denen man dann in den Medien liest, bediene er sich an anderen Wildtieren. So trage der Wolf einen Teil zum rückläufigen Bestand von Rehen, Gämse und Schneehasen bei.
Es sei zwar natürlich und schon immer so gewesen, dass der Wolf andere Wildtiere reisst. Doch wenn nur noch der Wolf geschützt werde, entstehe ein Ungleichgewicht. Martin Jauch betont aber auch, dass er nicht die Ausrottung des Wolfes möchte, sondern eine nachhaltige Tierwelt. Deshalb sei es wichtig, dass alle Tiere gleichmässig geschützt werden.