Zentralschweiz

«Wissen noch nicht, ob wir Terrassen schliessen»

25.02.2021, 13:43 Uhr
· Online seit 25.02.2021, 06:07 Uhr
Der Bundesrat hat am Mittwoch beschlossen, dass die Terrassen der Restaurants nicht geöffnet werden. Von diesem Entscheid sind auch die Zentralschweizer Skigebiete betroffen, welchen dies von ihren jeweiligen Kantonen bisher erlaubt wurde.
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«Ich bin vom Entscheid des Bundesrates enttäuscht», sagt Maya Büchi-Kaiser, Finanzdirektorin des Kantons Obwalden. «Wir sind nach wie vor der Überzeugung, dass das Ansteckungsrisiko auf Terrassen wesentlich kleiner ist, als wenn sich die Skifahrer ausserhalb der Restaurants in ungeordneter Weise und unter Missachtung der Abstandsregeln verpflegen müssen.» Enttäuscht zeigt sich Büchi aber nicht nur ab dem Entscheid selbst, sondern auch darüber, wie er zustande kam. Wir erinnern uns: Der Bundesrat schickte seinen Lockerungs-Vorschlag an die Kantone zur Stellungnahme. «Der Kanton Obwalden hat dem Bundesrat in der Kurz-Anhörung seine Ansichten dargelegt und ihm nahegelegt, auf die aktuelle Situation einzugehen. Leider hat das nicht gefruchtet.»

Bundesrat Berset betonte an der Medienkonferenz vom Mittwoch nochmals deutlich, dass die Sitzgelegenheiten vor den Restaurants nicht gestattet sind. Ob die Kantone sich daran halten, ist noch nicht klar. Dies lässt auch der Kanton Uri verlauten. Uri, Ob- und Nidwalden planen, den Entscheid zuerst zu analysieren und sich danach mit anderen Kantonen austauschen, bevor eine Entscheidung bezüglich offenen oder geschlossenen Terrassen gefallen werde. «Ob wir die Terrassen in den Skigebieten schliessen oder nicht, wissen wir noch nicht», so Büchi.

Zweites Treffen mit Berset in Planung

Aus epidemiologischer Sicht sowie auch angesichts der bewährten Schutzkonzepte ist der Entscheid auch für die Nidwaldner Regierungsrätin Michèle Blöchliger nicht nachvollziehbar. Es stehe nicht im Verhältnis zu den beschlossenen Lockerungen.

Sowohl Ob- wie auch Nidwalden wünschen sich eine zweite Anhörung mit dem Bundesrat, um ihre bisherigen Erfahrungen mit den Schutzkonzepten detailliert darlegen zu können. Man sei daran, ein zweites Treffen zu erwirken, so Blöchliger. Und Maya Büchi fügt an: «Unsere positiven Erfahrungen könnten doch auch für die Öffnung der Terrassen und Restaurants in der ganzen Schweiz relevant sein.»

Immerhin: In einer Sache ist der Bund den Kantonen entgegengekommen. So will er bereits am 22. März die ganzheitliche Öffnung der Restaurants prüfen und nicht erst in einem Monat. Das sei positiv, sagt der Urner Gesundheitsdirektor Christian Arnold, auch wenn man sich insgesamt mehr erhofft hatte.

Ob bei dieser Prüfung auch die positiven Erfahrungen von Nid- und Obwalden einfliessen werden, ist offen.

(mao)

veröffentlicht: 25. Februar 2021 06:07
aktualisiert: 25. Februar 2021 13:43
Quelle: PilatusToday

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