Auswertung

Zentralschweizer Kantone verdienten fast 80 Mio. Franken mit Bussen

13.07.2022, 08:43 Uhr
· Online seit 13.07.2022, 05:57 Uhr
In der Schweiz werden immer mehr Bussgelder bezahlt. Auch die Zentralschweizer Kantone verdienen einen ordentlichen Batzen damit. 2019 kassierten sie 78 Millionen Franken ein – Tendenz steigend. Einzige Ausnahme: Nidwalden.
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Zu schnell gefahren, Zigarettenstummel auf den Boden geworfen oder kein Velolicht montiert: die meisten haben in ihrem Leben schon eine Busse kassiert. Im Jahr 2019 mussten in der Schweiz Bussen von 936 Millionen Franken bezahlt werden – Tendenz steigend. Zwischen 1990 und 2019 ist die Gesamtsumme der Bussgelder um über 700 Millionen Franken angestiegen, berichtete anfangs Woche der «Blick». Auch die Zentralschweizer Kantone haben Millionen Franken von Bussgeldern eingenommen, wie die Zahlen der Eidgenössischen Finanzverwaltung zeigen.

Immer mehr Bussen – ausser in Nidwalden

Von 2009 bis 2019 sind die Einnahmen durch Bussgelder in der Zentralschweiz um insgesamt 6,9 Prozent gestiegen. Alle Zentralschweizer Kantone haben dabei von Jahr zu Jahr mehr Bussgelder eingenommen. Die einzige Ausnahme bildet Nidwalden. Dort hat sich der Betrag innerhalb von zehn Jahren mehr als halbiert. Über die Gründe gibt die Statistik des Bundes keine Auskunft. Im selben Zeitraum ist die Schweizer Bevölkerung allerdings auch um 10,7 Prozent gewachsen.

Insgesamt wurden in der Zentralschweiz im Jahr 2019 rund 78 Millionen Franken an Bussgeldern eingenommen. Der Kanton Luzern, als grösster Kanton der Zentralschweiz, nahm am meisten ein, ganze 37,6 Millionen Franken. Am wenigsten wurde im Kanton Obwalden bezahlt: der einwohnermässig zweitkleinste Kanton der Zentralschweiz kassierte gerade mal 3,8 Millionen Franken ein.

Über die Hälfte durch Verkehrsbussen

Den grössten Teil der 78 Millionen Franken, rund die Hälfte, machten dabei Verkehrsbussen aus. Also beispielsweise Bussen für zu schnelles Fahren, falsches Parkieren oder bei Rot über die Ampel düsen. Gut 43 Millionen flossen so in die Staatskassen.

Knapp ein Drittel der Bussen in der Zentralschweiz wurden durch ein Gericht ausgesprochen. Dies beispielsweise im Rahmen einer Straftat, zum Beispiel Körperverletzung, welche vor Gericht verhandelt wurde. 13 Prozent kamen durch Strafen im Zusammenhang mit der Finanz- und Steuerverwaltung zusammen. Die restlichen Bussgelder werden in der Statistik nicht genauer zugeordnet.

Auffällig: bei den Busseneinnahmen des Kantons Luzern machte 2019 der Anteil im Bereich der Finanz- und Steuerverwaltung 28 Prozent aus. Das ist doppelt so viel wie der Schweizer Durchschnitt und mehr als in jedem anderen Zentralschweizer Kanton.

Beim Kanton Uri hingegen fällt auf, dass 2019 besonders viele Bussen durch ein Gericht ausgesprochen wurden. Etwas mehr als die Hälfte aller Bussgelder in diesem Jahr. Auch dies ist mehr als doppelt so hoch wie der Schweizer Durchschnitt von 21 Prozent.

Der Kanton Luzern wie auch der Kanton Uri konnten über die Gründe für diese Ausschläge in der Statistik keine detaillierten Angaben machen.

veröffentlicht: 13. Juli 2022 05:57
aktualisiert: 13. Juli 2022 08:43
Quelle: PilatusToday

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