Klima-Attacken

Zentralschweizer Museen rüsten sich gegen Klimaaktivisten

31.10.2022, 10:44 Uhr
· Online seit 30.10.2022, 15:06 Uhr
London, Potsdam und Den Haag wurden bereits Opfer von Klima-Attacken. Nun rüsten sich auch Zentralschweizer Museen gegen mögliche Angriffe seitens Klimaaktivisten. Denn auch wenn die Glasscheibe Schutz bietet, kann das Gemälde trotzdem beschädigt werden.
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«Wie fühlt es sich an, wenn etwas Schönes und Unbezahlbares zerstört wird?», rufen die Aktivisten in Den Haag, während sie sich an das Gemälde kleben. «Und wo ist dieses Gefühl, wenn ihr zuseht, wie unser Planet zerstört wird?» Die Aktivisten wollen mit solchen Aktionen Aufmerksamkeit erlangen, um unter anderem die Thematik der fossilen Brennstoffe zu kritisieren. Ziel der Gruppen ist das Stoppen von Gas- und Öl-Produktion. Dabei greifen sie zu Tomatensosse, Kuchen oder auch Kartoffelpüree, um die Kunstobjekte zu beschmieren.

Die Ausstellungsobjekte befinden sich zwar jeweils hinter Glasscheiben und kommen somit nicht in direkten Kontakt mit Tomatensossen oder Kartoffelpüree. Trotzdem könnten die Gemälde stark beschädigt werden, erklärt das Nationalmuseum Schwyz. «Solche Aktionen sind nicht zu verharmlosen.» Um das Gemälde zu reinigen, müsse die Glasscheibe entfernt werden, wobei die Flüssigkeit auf das Kunstobjekt gelangen könne, erklärt das Schwyzer Museum weiter.

Wenig nachsichtig zeigt man sich auch in luzernischen Museen. Solche Aktionen führten grundsätzlich zu Unverständnis und Mehraufwand im Bereich der Sicherheitsvorkehrungen, berichtet etwa das Verkehrshaus Luzern.

Gibt es bald strengere Massnahmen?

Die Erhöhung der Sicherheit im Schwyzer Museum sei aber kein Thema. «Wir hatten schon immer strenge Sicherheitsmassnahmen», heisst es. Konkret wolle man jedoch nichts bekannt geben.

Auch das Nidwaldner Museum Salzmagazin betrachtet die Situation kritisch. So habe man sich zwar schon immer mit dem Schutz der Ausstellungsstücke befasst, doch schaue man nun genau hin. Daher werde das Personal in den Ausstellungsräumen sensibilisiert, um eine Aktivisten-Attacke zu vermeiden. Für die Besucherinnen und Besucher wird sich deshalb keine Änderung bemerkbar machen.

Ähnlich wird im Historischen Museum Obwalden vorgegangen. Auch hier würden keine besonderen Vorkehrungen getroffen, die regulären Sicherheitsmassnahmen seien aber gewährleistet. «Wir vertrauen dem Publikum grundsätzlich», erklärt die Museumsleitung. Ausserdem wird betont, dass bei den Kunst-Akttacken keine Sachbeschädigung geplant sei, weshalb das Obwaldner Museum davon ausgeht, dass im Falle einer klimamotivierten Aktion keine Objekte beschädigt werden.

(hni)

veröffentlicht: 30. Oktober 2022 15:06
aktualisiert: 31. Oktober 2022 10:44
Quelle: PilatusToday

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