Zentralschweizer Tourismus hofft auf einheimische Gäste
In gut einem Monat werden die Grenzen nach Deutschland, Österreich und Frankreich wieder geöffnet. Doch schon vor dem 15. Juni sollen die Grenzen etwas durchlässiger werden. Somit wird auch die Schweizer Tourismusbranche langsam wieder hochgefahren. Die Jugendherbergen schauen positiv in die Zukunft.
Für Mediensprecher André Eisele sei das eine positive Entwicklung in die richtige Richtung. Ausserdem bleiben noch immer einige Reservationen von ausländischen Touristen bestehen, welche ihren zukünftigen Aufenthalt nicht storniert hatten. «Diese dürfen nun alle einreisen. Das zeigt uns, dass viele Gäste zunächst abgewartet haben, was die nächsten Schritte hinsichtlich Grenzöffnung und Lockerungen sind.» Eisele betont auch, dass rund drei Viertel der Gäste aus der Schweiz kommt.
Auch beim Hotel Schweizerhof in Luzern ist man zuversichtlich, dass ausländische Touristen wieder vermehrt Aufenthalte in der Schweiz planen. Das Hotel hat am Montag die Türen für Gäste wieder geöffnet. Bezüglich Sicherheitsbestimmungen sieht Hoteldirektor Clemens Hunziker kein Problem: «Natürlich haben wir alle Mitarbeiter geschult und halten uns an unser Schutzkonzept im Hotel Schweizerhof Luzern.»
In Engelberg fehlen 40'000 Logiernächte aus dem Ausland
Anders sieht es beim Bergtourismus aus. Andres Lietha, Direktor von Engelberg Tourismus sieht dunkle Wolken aufziehen. «Aufgrund der fehlenden Touristen, insbesondere aus dem asiatischen Gebiet, würden zwischen Juli bis November rund 40'000 Hotellogiernächte aus dem internationalen Tourismus fehlen», so Lietha.
Aus seiner Sicht sei die grösste Herausforderung, die Marketingstrategie auf die veränderte Situation anzupassen. Bisher würden viele Familien Tagesausflüge in die Region Engelberg unternehmen. Das Ziel sei, dass bei den Leuten ein Umdenken stattfinde und sie Engelberg auch als Ferienregion wahrnehmen.
Noch nicht ganz eindeutig ist, wann die Öffnung der Bergbahnen erfolge. «Zwar sei die Entscheid des Bundesrates noch ausstehend. Aber wir rechnen damit, dass wir am 8. Juni den Betrieb wiederaufnehmen können», so Lietha.
Quelle: PilatusToday
Königin der Berge wiederentdecken
Auch die Rigi Bahnen AG rechnet damit, am 8. Juni den Bergbahnbetrieb wiederaufzunehmen. Für Frédéric Füssenich ist klar, dass das Jahr 2020 ein Jahr zum Vergessen ist. «Wir hatten seit dem Lockdown 40 Prozent weniger internationale Gäste, darum hatten finanzielle Einbussen.» Füssenich befürchtet, dass wegen dem Druck der auf der Tourismusbranche lastet, ein Konkurrenzkampf zwischen den Betrieben entstehen wird. Trotzdem ist er zuversichtlich, dass die Schweizer die Königin der Berge entdecken – oder besser gesagt wiederentdecken.