Zentralschweiz

Beizen können unmöglich alle Ausfälle kompensieren

22.07.2021, 09:08 Uhr
· Online seit 22.07.2021, 07:31 Uhr
Den meisten Zentralschweizer Gastrobetrieben geht es wieder besser, seit sie Gäste empfangen dürfen. Probleme gibt es aber trotzdem: Denn bei schlechtem Wetter fehlen die Tagesausflügler sowie die Touristen.
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Bis im Frühling hatten die meisten Beizerinnen und Beizer in der Schweiz grosse Sorgen. Können sie sich mit Take-Away-Angeboten über Wasser halten? Reichen die Hilfsgelder des Bundes? Und wie geht's weiter, wenn die Betriebe wieder öffnen dürfen? Mittlerweile dürfen die Restaurants seit fast drei Monaten wieder Gäste in den Innen- und Aussenräumen bedienen. Aber wie geht es den Zentralschweizer Beizen?

«Den meisten Luzerner Betrieben geht es zur Zeit gut bis sehr gut», sagt Ruedi Stöckli, Präsident der GastroLuzern. «Die Gäste gehen gerne wieder in die Lokale und man geniesst es, sich kulinarisch verwöhnen zu lassen. Viele verbringen auch dieses Jahr ihre Ferien in der Schweiz, was sich natürlich für die Gastronomie positiv auswirkt. Einzig die Clubs leiden immer noch unter der schwierigen Situation.»

Grosse Schwankungen

Ähnlich gut sieht es im Kanton Zug aus. Es sei zwar nicht einfach, eine generelle Aussage zu machen, aber «grundsätzlich sind alle wieder froh, arbeiten zu dürfen», sagt Barbara Schneider, Präsidentin GastroZug. Probleme gebe es allerdings nach wie vor, denn noch immer wird Personal gesucht. «Auch das Wetter hat bei vielen Betrieben einen Einfluss», sagt sie. «Die einen profitieren bei schlechtem Wetter, die anderen brauchen mit ihren Terrassen schönes Wetter. Bei schlechter Witterung fehlen natürlich die Tagestouristen.»

Das Fehlen der Touristen merkt man auch in Nidwalden, dazu kommt die Schweizer Bevölkerung, die im Ausland Ferien macht. «Die Situation hat sich verändert, die Gäste haben sich während der Pandemie anders orientiert», sagt Nathalie Hoffmann, Präsidentin GastroNidwalden. Die Besuche der Gäste seien weniger konstant, die Reservierungen im Restaurant schwanken stark. Dazu kommt das Hochwasser und das Wegfallen der Schifffahrt. Sorgen macht Hoffmann vor allem die Planung: «Vieles ist noch ungewiss, wir können Anlässe für den Herbst nicht planen.» Vor allem bei Veranstaltungen, Banketts oder Hochzeiten ist ein Vorausplanen sehr schwierig und teilweise fast unmöglich.  

Trotzdem läuft das Geschäft bei den meisten gut. Heisst das, dass man die Ausfälle wieder wettmachen kann? «Das ist schlicht unmöglich», sagen Ruedi Stöckli, Nathalie Hoffmann und Barbara Schneider unisono. Man könne unmöglich vier oder fünf Monate während eines Jahres kompensieren. «Auch wenn man auf Ruhetage und Ferien verzichten würde, das ist schlicht nicht möglich», sagt Stöckli. «Höchstens eine Schadensbegrenzung ist möglich.»

(gch)

veröffentlicht: 22. Juli 2021 07:31
aktualisiert: 22. Juli 2021 09:08
Quelle: PilatusToday

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