Das neue Logo der Stadt Zug kostete bisher 160'000 Franken
Quelle: Tele 1
Es ist kleiner Aufreger, den die SVP-Fraktion im Gemeindeparlament der Stadt Zug produziert, wie die Luzerner Zeitung schreibt. In einem Vorstoss will die Fraktion unter anderem wissen, wohin und weshalb sich das Stadtwappen im Logo, das seit dem 1. März 2021 benutzt wird, verflüchtigt hat.
Moniert wird, dass sich die Nutzungsdauer städtischer Logos immer mehr verkürzt. So sei das Wappen von 1881 beinahe 80 Jahre und über zwei Weltkriege im Einsatz gewesen. Jenes von 1960 wurde 40 Jahre gebraucht und das Logo aus dem Jahr 2000 war gut 20 Jahre im Einsatz.
Im Jahr 2002 wurde über den neu gestalteten Stadtauftritt inklusive Logo abgestimmt. Ein Initiativkomitee, dem auch die SVP angehörte, reichte die Logo-Stopp-Initiative ein. Diese verlangte eine teilweise Rückgängigmachung des Auftritts. Die Abstimmung ging damals mit 56 Prozent Nein-Stimmen verloren.
Die Wappen und Logos der Stadt Zug (von links) aus den Jahren 1881, 1960 und 2000.
Keine Verbindlichkeit festgelegt
Der Abstimmungsausgang aus dem Jahr 2002 ist denn auch von einer gewissen Wichtigkeit in der Begründung der Stadtregierung auf die Frage der SVP, weshalb die Stadtregierung in eigener Kompetenz ohne Rücksprache mit dem Gemeindeparlament der Stadt Zug oder einer Kommission ein Rebranding beschliessen konnte. Vor allem: «Nachdem das Volk mit der Ablehnung der Initiative das frühere Balkenlogo mit Wappen rechtlich bindend festgesetzt hatte?»
Die Stadtregierung schreibt dazu: «Entgegen der Ansicht der Vorstösser hat das Volk das damalige Erscheinungsbild nicht bindend festgesetzt, sondern die gegen die Änderung erhobene Volksinitiative abgelehnt.» Daraus leitet die städtische Exekutive das Recht ab, ein neues Erscheinungsbild einführen zu können.
Zu beachten sei hierbei ausserdem, dass der Schriftverkehr heute zunehmend digital geführt werde, die vor mehr als 20 Jahren eingeführte Schrift nicht mit anderen Computern kompatibel sei und die Stadtverwaltung heute vornehmlich digital arbeite. Die Einführung eines neuen Erscheinungsbildes sei aufgrund der Entwicklungen zwingend gewesen.
Entwicklungskosten nicht ganz günstig
Auf die Frage nach den Kosten für das Rebranding schreibt die Stadtregierung, für das neue Erscheinungsbild seien zwischen 2020 und 2022 bisher rund 160'000 Franken eingesetzt worden. «Dies insbesondere für den gesamten Entwicklungsprozess mit der Firma CI Programm. Der externe Kosten verursachende Prozess ist weitgehend abgeschlossen.»
Weitere Kosten wie bei der Beschriftung der Fahrzeuge oder dem Ersatz von Arbeitskleidung würden unwesentliche Kosten im tiefen vierstelligen Bereich verursachen. Die Finanzkompetenz des Stadtparlaments liege bei 200'000 Franken, die Kosten seien gebundene Ausgaben.
Die SVP-Fraktion wollte zudem wissen, wo künftig das Stadtwappen im öffentlichen Raum zu betrachten sei. Die Stadtflagge wehe auf dem Stadthaus. Ein Fahnenreglement existiere nicht. Die Stadtflagge werde, wenn immer es die Wetterlage zulasse, auf dem Dach des Stadthauses gehisst. An Feiertagen wehe beispielsweise auch die Schweizer Flagge. Zu speziellen Gelegenheiten würden auch weitere Flaggen gehisst. Beispielsweise jene des EVZ, als dieser Schweizer Meister wurde.
(LZ / Harry Ziegler)