Fertig gebügelt: Nach 50 Jahren ist für Geri Gisler Schluss
Quelle: Tele 1
Die roten Stangen mit den schwarzen Bügeln schwanken durch den plötzlichen Stillstand des Liftes. Geri Gisler ist in Bewegung: «Du, Ruedi», spricht er einen Kollegen an, «kannst du schnell mit dem Töff nachschauen, ob die Schnur ausgezerrt wurde, der Lift hat abgestellt.» Sein Kollege eilt davon.
100 Beinbrüche im ersten Winter
Viel zu tun gab es beim Skilift Nollen in Unterägeri schon immer, erinnert sich der 78-Jährige. Nur sei vieles durch moderne Maschinen ersetzt worden. Dass Geri Gisler 50 Jahre beim Skilift bleiben würde, hätte er anfangs nicht gedacht. Die «tollen» Leute machten ihm das Gehen aber stets schwer. Deshalb hilft er bis heute dort, wo es ihn braucht. Ursprünglich begann er als Sanitäter beim Skilift Nollen zu arbeiten.
«Ich habe die Patientinnen und Patienten von den Pisten geholt und ich erinnere mich noch gut an den ersten Winter. Da hatten wir viele Beinbrüche: Ungefähr 100 Personen haben sich ein Bein gebrochen.»
Wie der Föhn die Eröffnung vermieste
Geri Gisler erinnert sich auch an die Eröffnung des Skilifts, bei dem er selbst beim Aufbau half. «Sie haben einen Tag vor der Eröffnung Schnee unter den Lift geschaufelt, um den Weg zu machen. In der Nacht kam dann der Föhn und am anderen Tag war kein Schnee mehr da.»
Zu seinem Alltag gehören und gehörten schon immer die Pausen im Nollenstübli, wo er täglich mit seinen Arbeitskollegen zu Mittag isst. Auch die schätzen Geri als Teamkollegen und haben viele Anekdoten zu erzählen. Zum Beispiel wie Geri statt Diesel einmal Benzin in den Pistenbully tankte.
Nach dieser Saison zieht sich der 78-Jährige nun endgültig zurück. Seine Besuche in Nollen wird er aber weiterhin beibehalten: «Nach einem Spaziergang zum Skilift ist der Tag schon fast wieder durch.»
(red.)