Energie

Hohe Kosten drücken Ergebnis des Zuger Elektrizitätswerks WWZ

· Online seit 05.04.2022, 09:50 Uhr
Der Zuger Energieanbieter WWZ hat im vergangenen Geschäftsjahr Einbussen beim operativen Ergebnis hinnehmen müssen wegen höherer Beschaffungspreise und Abschreibungen. Ein Einmaleffekt besserte den Gewinn auf.
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Der Umsatz stieg mit 247,2 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr um 8,6 Prozent, wie die WWZ-Gruppe am Dienstag mitteilte. Das operative Ergebnis (EBIT) betrug 32,4 Millionen Franken und lag damit 13,4 Prozent tiefer als im Vorjahr. Grund für den Rückgang seien die um 23 Prozent höheren Energiebeschaffungspreise und höhere Abschreibungen wegen Investitionen in die IT-Sicherheit, die Fernwärme und den Ausbau in die Glasfaserkabelnetze.

Turbulentes Geschäftsjahr

Dass die Jahresrechnung 2021 mit einem Plus von 39,2 Millionen Franken abschliesst und damit sowohl über den Erwartungen als auch 0,5 Prozent über dem Vorjahreswert hat die WWZ einem «betriebsfremden Ergebnis» zu verdanken: In der Rechnung ist nämlich ein ein Liegenschaftsverkauf mit einem Buchgewinn von 4,4 Millionen Franken berücksichtigt.

In der Medienmitteilung spricht die WWZ von einem turbulenten, aber soliden Geschäftsjahr. Die beiden Fernwärmeprojekte, der Energieverbund Circulago sowie der Wärmeverbund Ennetsee, seien 2021 planmässig vorangeschritten. Um deren Finanzierung zu sichern, nahm die WWZ eine Anleihe von 100 Millionen Franken mit einer Laufzeit von zwölf Jahren auf.

Kalter Winter, nasser Sommer

Die Stromnachfrage bei den Privat- und Gewerbekunden blieb stabil, bei den Marktkunden stieg sie dagegen um 24 Prozent. Stärker frequentiert waren auch die Ladestationen für Elektroautos, die WWZ betreibt, hier stieg die Nachfrage um 61,4 Prozent. Der Wärme- und Kälteabsatz stieg um 26,4 Prozent.

Wegen des kalten Winters lieferte die WWZ auch mehr Gas. Der Absatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 9,5 Prozent. Wegen des kühlen und nassen Sommers reduzierte sich hingegen der Trinkwasserverbrauch um 0,35 Prozent auf 5,92 Millionen Kubikmeter.

Als Folge des Ukraine-Kriegs geht die WWZ Gruppe für das laufende Geschäftsjahr davon aus, dass die hohen Beschaffungspreise an den Energiemärkten sich negativ auswirken. Die Verkaufspreise können nur verzögert angepasst werden, weshalb man mit tiefere Bruttomargen im Energiegeschäft rechne.

Den Aktionärinnen und Aktionären wird eine unveränderte Dividende von 33 Franken beantragt. Die Generalversammlung findet am 12. Mai 2022 wieder physisch statt.

veröffentlicht: 5. April 2022 09:50
aktualisiert: 5. April 2022 09:50
Quelle: sda

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