Polizeistatistik 2020

Kriminelle in Zug werden immer jünger

07.04.2021, 16:44 Uhr
· Online seit 07.04.2021, 16:35 Uhr
Weniger Verkehrsunfälle und weniger Einbrüche, dafür mehr Cyberkriminelle und eine höhere Jugendkriminalität. So lässt sich die neuste Zuger Polizeistatistik grob zusammenfassen.
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Das Gute vorweg: Der Kanton Zug ist sicher. Die Zahl der Straftaten ist 2020 auf ein Rekordtief gesunken. Dies geht aus der neusten Polizeistatistik hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Dennoch war die Zuger Polizei stark gefordert. Nicht nur die Corona-Pandemie hat den Beamtinnen und Beamten im vergangenen Jahr alles abverlangt, sondern auch zahlreiche Straftaten.

Besonders auf Trab gehalten wurde die Polizei von kriminellen Jugendlichen. Die Jugendkriminalität ist im Vergleich zum Vorjahr um fast 20 Prozent gestiegen. Gesamthaft wurden 569 Straftaten von Jugendlichen verübt. Über die Gründe der Zunahme tappt die Polizei im Dunkeln. Klar ist jedoch: Zug steht mit dieser Entwicklung nicht allein da. Auch in den anderen Deutschschweizer Kantonen ist die Jugendkriminalität im letzten Jahr gestiegen.

Besorgte Bürger wegen «falschen Polizisten»

Steigende Zahlen verzeichnet die Zuger Polizei auch bei der Cyberkriminalität. Betrüger versuchen ihren Opfern immer häufiger online oder per Telefon Geld abzuknüpfen. Eine weit verbreitete Methode ist dabei jene der «falschen Polizisten». Oft geben sich Betrüger als Polizist aus, der seine Opfer vermeintlich schützen möchte. Gesamthaft wurden im letzten Jahr 311 Straftaten im Bereich Cyberkriminalität verzeichnet, was einer Zunahme von gut 5 Prozent entspricht.

Last but not least hat auch die Zahl der Delikte gegen Leib und Leben zugenommen – und zwar um 83 auf 396 Fälle. Positiv ist diesbezüglich allerdings die hohe Aufklärungsquote: Die Zuger Polizei konnte im letzten Jahr 95 Prozent aller Delikte gegen Leib und Leben aufklären, was deutlich besser ist als der Schweizer Schnitt (88,2 Prozent).

Weniger Verkehrsunfälle und weniger Einbrüche

Erfreuliche Nachrichten hat die Zuger Polizei in Sachen Verkehrsunfälle zu vermelden. Hier konnte erneut ein Rückgang verzeichnet werden, genauso wie bei den Einbruchdiebstählen. Bei diesen beiden Zahlen dürfte auch die Corona-Pandemie mitgeholfen haben, vermutet die Polizei. Wegen des Lockdowns waren die Leute nämlich öfters zu Hause. Zudem wurden in der Schweiz zwischenzeitlich die Grenzen geschlossen.

Fokus auf Prävention

Damit der Kanton Zug auch in Zukunft sicher ist, nimmt sich die Polizei viel vor: Sie will unter anderem die Prävention stärken und ausbauen, damit sie noch gezielter auf neue Phänomene im Kriminalbereich reagieren kann. Hierfür schafft die Zuger Polizei eine eigene Fachstelle.

veröffentlicht: 7. April 2021 16:35
aktualisiert: 7. April 2021 16:44
Quelle: PilatusToday

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