Altes Kantonsspital

Parlament gibt grünes Licht für «Süd-See Zug»

· Online seit 27.10.2022, 13:09 Uhr
Das Zuger Kantonsparlament hat sich am Donnerstag in erster Lesung für den Baurechtsvertrag für das Grundstück des ehemaligen Kantonsspitals Zug ausgesprochen. Von links bis rechts war Erleichterung hörbar, dass es an dieser prominenten Lage mit Blick auf den See endlich vorwärts gehen soll.
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Mehr als 14 Jahre sind verstrichen, seit das letzte Spitalbett von der Artherstrasse in Zug in den Neubau an die Landhausstrasse in Baar gezügelt wurde. 2008 scheiterte der erste Anlauf, das Areal zu überbauen an der Urne. Seit 2016 besteht ein rechtsgültiger Bebauungsplan. Das Grundstück wird nicht verkauft, sondern gestützt auf die Immobilienstrategie des Kantons Zug im Baurecht abgegeben.

Das Areal ist in verschiedene Bereiche gegliedert, die gemeinsam entwickelt werden sollen. Ein Baubereich soll der Kanton weiterhin für Eigennutzungen beanspruchen. Geplant sind unter anderem eine Sauna- und Badelandschaft, ein Boutique-Hotel, Platz für Kunst, Kultur, Gewerbe, preisgünstige Wohnungen und auf dem Dach eine begrünte Bar.

Das Ende des «Sammelsuriums»

Die FDP-Fraktion sage überzeugt Ja zum Baurechtsvertrag, wie Sprecherin Cornelia Stocker meinte. Es sei Zeit, dass das «Sammelsurium» auf diesem Areal an bester Lage endlich ein Ende nehme. «20 Jahre lang mussten wir dieses Geschachtel an prominentester Lage dulden», sagte Stocker. Diese Leidensgeschichte müsse ein Ende nehmen. «Hoffen wir, dass es zügig vorwärts geht.» Auch die Mitte-Fraktion sprach sich für den Baurechtsvertrag aus, Sprecher Patrick Röösli würdigte die Wahl des Investors nach den Qualitätskriterien vor dem Preiskriterium.

Andreas Hürlimann (ALG) sagte, die 50 Prozent Wohnungen im preisgünstigen Segment anstelle der ursprünglich angedachten «Luxuswohnungen» seien eine klare Verbesserung für diesen Standort. Die ALG hätte sich aber erhofft, dass auch dem Thema «Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft» mehr Beachtung geschenkt und von Anfang an Vorgaben für nachhaltige Bauweisen mit Holz festgeschrieben worden wären.

Philip C. Brunner (SVP) bezeichnete die Geschichte dieses Grundstückes als «Tragödie». In diesem Sinne stimme er diesem Baurechtsvertrag zu. «Damit endlich etwas geht.» Dieses Projekt sei für die Entwicklung von Zug-Süd von grosser Bedeutung. Sein Fraktionskollege Karl Nussbaumer sagte, die Fraktion sei gespannt auf den Entwicklungsplan und ob ein neuer Kantonsparlamentssaal auf diesem Areal eingeplant werde.

Nur Miete für Parlamentssaal möglich

Denn: Einen Platz für einen neuen Saal auf diesem Areal hatten verschiedene Kantonsparlamentarierinnen und -Parlamentarier vor einem Jahr im Vorstoss für eine «grosszügige, neue multifunktionale Infrastruktur für das Zuger Kantonsparlament mit publikumsattraktiver, öffentlicher Nutzung mit Ausstrahlungskraft» gefordert.

Daraufhin klärte die Baudirektion ab, ob dieses Anliegen noch in die bereits ausgearbeiteten Konzept-Vorschläge einfliessen könne. Das Konzept-Team «Süd-See Zug» aber schliesse eine eigentumsmässige Abtretung des Parlamentssaals und der Nebenräume aus, heisst es in der Vorlage. Aus diesem Grund verbleibe noch die Möglichkeit der Miete.

Und darüber will die Regierung im Rahmen der Beurteilung der Machbarkeitsstudie über die Optimierungs- und Erweiterungsmöglichkeiten des heutigen Regierungsgebäudes, welche kurz vor der Finalisierung steht, beraten, wie sie in der Vorlage schreibt.

veröffentlicht: 27. Oktober 2022 13:09
aktualisiert: 27. Oktober 2022 13:09
Quelle: sda

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