Zug neu Risikogebiet

Regierungsrat diskutiert diese Woche über «einschneidendere» Massnahmen

07.10.2020, 09:42 Uhr
· Online seit 06.10.2020, 17:04 Uhr
Am Montag informierte die Gesundheitsdirektion des Kantons Zug über steigende Ansteckungszahlen. Gesundheitsdirektor Martin Pfister wählt deutliche Worte, um die Bevölkerung zu sensibilisieren. Seit heute ist der Kanton Zug nach den Kriterien des Bundes ein Risikogebiet.
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«Die Ansteckungszahlen müssen stabilisiert werden können, sonst müssen einschneidende Massnahmen ins Auge gefasst werden», mit diesen deutlichen Worten lässt sich der Zuger Gesundheitsdirektor Martin Pfister in einer Mitteilung zitieren. Welche Massnahmen er konkret meint, lässt Pfister offen. An der heutigen Medienkonferenz mit Bundesrat Alain Berset sagte Pfister: «Der Regierungsrat wird noch in dieser Woche entsprechende Massnahmen diskutieren.» Konkrete Zahlen, an welche die Massnahmen geknüpft sind, nannte Pfister nicht.

«Man spürt ein Nachlassen in der Bevölkerung»

«Wir verfügen über einen grossen Katalog an Massnahmen. Beispielsweise die Ausdehnung der Maskenpflicht oder Einschränkungen bei öffentlich zugänglichen Einrichtungen», sagt Aurel Köpfli, Sprecher der Zuger Gesundheitsdirektion. Ziel der gestrigen Mitteilung sei es, die Zuger Bevölkerung aufzurütteln. «Wir spüren, dass die Bevölkerung bei der Umsetzung der gängigen Vorschriften ein wenig nachlässt», so Köpfli. Das Contact Tracing der aktuellen Fälle zeigt auf, dass Treffen im Familien- und Freundeskreis zu vergleichsweise vielen Ansteckungen führen. Martin Pfister betonte heute: «Das Contact Tracing ist für uns das wichtigste Instrument zur Bekämpfung des Virus.» Der Kanton Zug konnte während der ganzen Zeit der Pandemie das Contact Tracing aufrechterhalten. Momentan kann die Hälfte der Fälle einer bekannten Indexperson zugewiesen werden.

Die Zahlen stammen von den Kantonen und können von denjenigen des Bundes abweichen.

Der Kanton Zug ist Risikogebiet

Im Kanton Zug gab es in den letzten 14 Tage 73 neue Fälle auf 100'000 Einwohner. Nach den Kriterien des Bundes macht diese Zahl den Kanton Zug zum Risikogebiet (Stand Dienstag, 6. Oktober, 8.00 Uhr). Stecken sich an einem Familienfest mehrere Personen an, treibt dies die Zahl überproportional in die Höhe. «Entscheidend ist, wo sich die Leute angesteckt haben und wie gut die Ansteckungscluster zurückverfolgt werden können», erklärt Köpfli. Der Kanton entscheidet daher nicht nur anhand der 14-Tage-Ansteckungszahl über die Einführung neuer Massnahmen, sondern auch aufgrund der absoluten Zahl von Neuansteckungen und dem prozentualen Anstieg. (hto)

veröffentlicht: 6. Oktober 2020 17:04
aktualisiert: 7. Oktober 2020 09:42
Quelle: PilatusToday

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