Zum Unfall selbst möchten sich die Regatta-Organisatoren vom Yacht Club Zug nicht äussern. Sie erklären uns aber, wie eine Regatta organisiert wird und welche Risiken von wem getragen werden.
Anfang 2024 sei das Gesuch für die Regatta eingereicht und bewilligt worden. «Gleichzeitig mit der Erteilung der Bewilligung werden interessierte Stellen wie die Schifffahrtsgesellschaft Zugersee, Feuerwehr und die Seerettung durch die Bewilligungsstelle mitinformiert», schreibt Jens Geisel vom Yacht Club Zug.
Quelle: Tele 1 / CH Media Video Unit / Jeannine Merki
Leitung entscheidet über Schwimmwestenpflicht
Im Vorfeld werde zudem mit der Wettfahrtleitung und dem Helferteam ein Briefing abgehalten, «um die Kommunikation, die aktuellen Wetterverhältnisse, die Sicherheit auf dem Wasser und den Ablauf der Wettfahrt» zu erläutern. Während der Regatta gebe es im Normalfall ein Startboot und ein Bojenleger, die auch als Sicherheitsboote fungieren würden.
Wetterbedingungen wie Regen und Wind würden am Veranstaltungstag sowohl von der Leitung als auch von den Teilnehmenden beurteilt. «Je nach Bedingungen entscheidet die Wettfahrtleitung über eine Schwimmwestenpflicht.»
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Zudem könne die Leitung auch über einen Abbruch der Regatta entscheiden. Bestimmt werde dies durch die Warnleuchten. Eine Vorwarnung gebe es bei 40 Lichtumdrehungen, eine Sturmwarnung bei 90 Umdrehungen. Dann wird die Regatta abgebrochen und die Boote aufgefordert, in den Hafen oder eine sichere Bucht zu fahren. Inwiefern dies am Samstag der Fall war und welche Rolle das Wetter gespielt hat, ist nicht bekannt. Die Polizei hat noch nicht kommuniziert, wie es zum Unfall gekommen ist.
Grossbaum als grösstes Risiko
Klar ist: Der Skipper entscheidet, ob er an der Regatta teilnehmen wird. Und er wählt sein Team aus. Manuel Ingold, Schulleiter der Marina Segelschule in Luzern, sagt: «Der Skipper ist verantwortlich für die Mannschaft und das Schiff. Es fängt damit an, dass man sich am Tag auf allen Kanälen informiert, was die Gefahren sein können und ob es grosse Windstärken oder Gewitter geben könnte.»
Es gebe verschiedene Risiken, die zu einem Unglück mit einem Segelboot führen könnten. Beispielsweise die Natur. Das Hauptrisiko sei aber der Grossbaum, der einen, falls er sich im falschen Moment bewegt, aus dem Schiff werfen könne. Ingold meint aber insgesamt: «Im Segelsport geschehen glücklicherweise nur wenige Unfälle.»
(red.)