Zentralschweiz
Zug

Tödlicher Segelboot-Unfall auf dem Zugersee: So wird eine Regatta organisiert

Nach tödlichem Unfall auf Zugersee

«Teilnahme auf eigenes Risiko» – So wird eine Regatta organisiert

· Online seit 28.06.2024, 06:19 Uhr
Das gesunkene Segelboot auf dem Zugersee gibt auch Tage nach dem tödlichen Unglück zu reden. Ein Mann verstarb und wurde wie das Segelboot in 80 Metern Tiefe geortet. Die Organisatoren erläutern, welche Gefahren bei einer Regatta auftreten können.
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Zum Unfall selbst möchten sich die Regatta-Organisatoren vom Yacht Club Zug nicht äussern. Sie erklären uns aber, wie eine Regatta organisiert wird und welche Risiken von wem getragen werden.

Anfang 2024 sei das Gesuch für die Regatta eingereicht und bewilligt worden. «Gleichzeitig mit der Erteilung der Bewilligung werden interessierte Stellen wie die Schifffahrtsgesellschaft Zugersee, Feuerwehr und die Seerettung durch die Bewilligungsstelle mitinformiert», schreibt Jens Geisel vom Yacht Club Zug.

Quelle: Tele 1 / CH Media Video Unit / Jeannine Merki

Leitung entscheidet über Schwimmwestenpflicht

Im Vorfeld werde zudem mit der Wettfahrtleitung und dem Helferteam ein Briefing abgehalten, «um die Kommunikation, die aktuellen Wetterverhältnisse, die Sicherheit auf dem Wasser und den Ablauf der Wettfahrt» zu erläutern. Während der Regatta gebe es im Normalfall ein Startboot und ein Bojenleger, die auch als Sicherheitsboote fungieren würden.

Wetterbedingungen wie Regen und Wind würden am Veranstaltungstag sowohl von der Leitung als auch von den Teilnehmenden beurteilt. «Je nach Bedingungen entscheidet die Wettfahrtleitung über eine Schwimmwestenpflicht.»

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Zudem könne die Leitung auch über einen Abbruch der Regatta entscheiden. Bestimmt werde dies durch die Warnleuchten. Eine Vorwarnung gebe es bei 40 Lichtumdrehungen, eine Sturmwarnung bei 90 Umdrehungen. Dann wird die Regatta abgebrochen und die Boote aufgefordert, in den Hafen oder eine sichere Bucht zu fahren. Inwiefern dies am Samstag der Fall war und welche Rolle das Wetter gespielt hat, ist nicht bekannt. Die Polizei hat noch nicht kommuniziert, wie es zum Unfall gekommen ist.

Grossbaum als grösstes Risiko

Klar ist: Der Skipper entscheidet, ob er an der Regatta teilnehmen wird. Und er wählt sein Team aus. Manuel Ingold, Schulleiter der Marina Segelschule in Luzern, sagt: «Der Skipper ist verantwortlich für die Mannschaft und das Schiff. Es fängt damit an, dass man sich am Tag auf allen Kanälen informiert, was die Gefahren sein können und ob es grosse Windstärken oder Gewitter geben könnte.»

Es gebe verschiedene Risiken, die zu einem Unglück mit einem Segelboot führen könnten. Beispielsweise die Natur. Das Hauptrisiko sei aber der Grossbaum, der einen, falls er sich im falschen Moment bewegt, aus dem Schiff werfen könne. Ingold meint aber insgesamt: «Im Segelsport geschehen glücklicherweise nur wenige Unfälle.»

(red.)

veröffentlicht: 28. Juni 2024 06:19
aktualisiert: 28. Juni 2024 06:19
Quelle: PilatusToday

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