Trotz Mindeststeuer: So möchte der Kanton Zug attraktiv bleiben
Unternehmen wie Glencore International, Emmi oder Sika müssen künftig mindestens 15 Prozent Steuern auf ihren Gewinn bezahlen. Von der OECD-Mindeststeuer besonders betroffen sind Kantone mit einer tiefen Steuerbelastung, in denen viele grosse Unternehmen angesiedelt sind. Laut dem Kanton sind in Zug rund 400 Unternehmen davon betroffen.
Was das finanziell für den Kanton Zug bedeutet, könne nur grob geschätzt werden, so der Kanton Zug auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1. Man rechne schätzungsweise mit 300 Millionen Franken zusätzlichen Einnahmen durch Steuern. Davon müssten rund 75 Millionen an den Bund und knapp 40 Millionen in den Nationalen Finanzausgleich abgegeben werden.
Förderung der Standort-Attraktivität
Aufgrund dieser fixen Mindeststeuer befürchtet der Kanton, dass Unternehmen nach einem neuen Standort suchen werden. Dies, weil die tiefen Steuern zuvor Standortnachteile wie teures Personal oder teuer Mieten ausglichen. Dies könnte sogar dazu führen, dass die Steuer-Einnahmen in Zug künftig sinken. Der Kanton werde deshalb zusätzliche Einnahmen aus der OECD-Mindeststeuer vollumfänglich darin investieren, den Standort Zug für Unternehmen attraktiver zu machen.
In folgende Massnahmen plant der Kanton Zug in Zukunft zu investieren:
- Förderbeiträge für Forschung und Entwicklung
- Direkte Investitionen zur Behebung des Fachkräftemangels
- Finanzielle Unterstützung im Bildungsbereich
- Fixbeiträge für schulexterne Kinderbetreuung
Diese Massnahmen werden bis im Sommer vom Kanton ausgearbeitet und geprüft. Eine Senkung anderer Steuern für die betroffenen Unternehmen schliesst der Kanton Zug hingegen explizit aus.