Zugerin erzählt

«War schockiert und unglaublich nervös» - Telefonbetrüger wollten erneut zuschlagen

07.10.2022, 16:42 Uhr
· Online seit 07.10.2022, 16:31 Uhr
Sie sind noch immer aktiv. Im Kanton Zug versuchten Telefonbetrüger erneut mit einer bekannten Masche an die Ersparnisse einer Seniorin zu kommen. Die Betroffene wurde jedoch misstrauisch und konnte verhindern, um 112'000 Franken betrogen zu werden. PilatusToday erzählt sie ihre Geschichte.

Quelle: PilatusToday

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Die Masche der Telefonbetrüger ist seit längerer Zeit bekannt: Eine anonyme Nummer ruft an und erzählt dem mutmasslichen Opfer eine erfundene Geschichte. Im Falle von Frida R.* erzählte die hochdeutsch sprechende Betrügerin von einem Unfall, welchen ihre Enkelin verursacht haben soll.

Unfall mit Todesfolge

Am Donnerstagmorgen klingelte bei Frida, die anonym bleiben möchte, und ihrem Partner das Telefon. Am anderen Ende der Leitung ein weinendes Kind. «Es klang sehr ähnlich wie meine Enkelin und ich probierte sie etwas zu beruhigen.», erzählt die Betroffene. Dann übergab das Kind das Telefon an eine erwachsene Frau. Ihre Enkelin habe einen Unfall mit Todesfolge verursacht, probierte die Betrügerin der Betroffenen zu verklickern. Der Enkelin drohe nun bis zu zwölf Monaten Haft.

«Ich war in Schock und unglaublich nervös», beschreibt Frida ihre Gefühlslage. Doch dann kamen sie und ihr Partner ins Stutzen: Ihre Enkelin ist minderjährig und fährt noch kein Fahrzeug.

Stichwort Polizei

Die Betrügerin bemerkte das Misstrauen der Rentnerin und änderte die Geschichte sofort: Nun sei es der Vater der Enkelin, der das Fahrzeug gelenkt haben soll. Die Geschichte wirkte immer unglaubwürdiger auf Frida und ihren Partner.

Die Betrügerin beharrte jedoch darauf und forderte 112'000 Franken, um die Kaution der Enkelin zu bezahlen. «Das macht doch alles keinen Sinn», dachte sich die Zugerin in dem Moment. Ihr Partner, der das Telefonat mitverfolgte, forderte sie dann auf, sich an die Polizei zu wenden. Beim Wort Polizei brach die Betrügerin die Verbindung sofort ab.

Bevor Frida die Polizei kontaktierte, rief sie ihren Schwiegersohn an. Er versicherte ihr dann, dass die ganze Familie wohl auf sei und nichts Derartiges passiert sei.

Nochmal Glück gehabt

Frida hat schon öfters von solchen Betrugsfällen gehört, erzählt sie. Sie habe jedoch niemals daran geglaubt, dass sie von solch einem betroffen sein wird. «Es ging halt um meine Enkelin. Sie bedeutet mir alles.», erklärt die Seniorin. Sie sei froh gewesen, war ihr Partner zur Stelle.

Somit hat Frida nochmals Glück gehabt. Angst vor weiteren Betrugsfällen hat sie nicht. Aus Erfahrung rät sie nun: «Wenn das Thema Geld ins Spiel kommt, sofort das Gespräch beenden und fertig.»

Schütze dich selber und andere vor Telefonbetrug

Laut Empfehlungen der Zuger Polizei hat Frida R.* mehrheitlich richtig gehandelt. Die Zuger Polizei warnt eindringlich vor solchen Telefonbetrügern und rät:

*Name von der Redaktion geändert.

veröffentlicht: 7. Oktober 2022 16:31
aktualisiert: 7. Oktober 2022 16:42
Quelle: PilatusToday

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