Der Kanton Zug hat mit den elf Einwohnergemeinden mögliche Standorte für Flüchtlingsunterkünfte evaluiert. Diese wurden an einer Konferenz im Juni ausführlich besprochen. An dieser haben alle Gemeinden ihre Bereitschaft erklärt, ihren Beitrag gegen die angespannte Lage zu leisten, schreibt der Kanton Zug in einer Mitteilung. Ziel ist es demnach, bis Anfang 2025 für tragfähige Lösungen zu sorgen und über das weitere Vorgehen zu informieren.
Zug widerspricht Bund
Aktuell seien die Kapazitäten der kantonalen Unterbringungsstrukturen erschöpft. Damit widerspricht der Kanton der Information des Bundes, der Ende September von einer Entspannung der Lage gesprochen hatte. Im Kanton Zug habe sich die Situation gar noch mehr zugespitzt.
Deswegen musste man etwa die unterirdische Schutzanlage Schluecht in Cham temporär öffnen. Diese sei für rund 40 Personen, vornehmlich Familien, ausgelegt. Aktuell würden dort 18 Personen leben, heisst es in der Mitteilung weiter.
Verzögerungen in Menzingen
Um die Situation etwas zu entschärfen, hätten in den kommenden Tagen gegen 100 Asylsuchenden im ehemaligen Pflegeheim Maria vom Berg in Menzingen unterkommen sollen. Weil jedoch Asbest entdeckt wurde, kommt es zu Verzögerungen. Bis die Decke saniert ist und die Geflüchteten einziehen können, dürfte es deshalb Ende Jahr werden.
Dies ist der angespannten Asyl-Lage natürlich nicht dienlich. Man gehe davon aus, dass die Schaffung der neuen Plätze einige Zeit in Anspruch nehmen werde und deshalb mittelfristig nicht mehr alle Personen im Asylbereich untergebracht werden können, teilt der Kanton Zug mit. Deshalb habe man mit den Gemeinden Vorbereitungen für einen Notfallplan erarbeitet.
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