Polizei führt mehrere Razzien wegen Schmuggel in Zürcher Gefängnis durch
Für Häftlinge in der Haftanstalt Regensdorf, auch bekannt als Jugenvollzugsanstalt Pöschwies, sind für Insassen weder Handy noch – wenig überraschend – illegale Drogen erlaubt.
Geld gegen Drogen und Telefone
Offenbar bestand aber eine grosse Nachfrage nach diesen Produkten. Dieser Umstand machte sich ein Wärter zunutze, der eben jene Dinge ins Gefängnis schmuggelte und für teures Geld an die Häftlinge verkaufte. Über Hinweise auf den Schmuggel berichtete ZüriToday bereits Anfang Juni.
Polizei führt Hausdurchsuchungen in drei Kantonen durch
Am Montagvormittag machte die Polizei nun erste Verhaftungen im Zusammenhang mit diesen Vorwürfen. Die Polizei führte Hausdurchsuchungen in drei Kantonen, darunter auch in der Anstalt Pöschwies durch, wo ein Mitarbeiter und mehrere Insassen verhaftet wurden, wie die Staatskanzlei des Kantons Zürich in einer Mitteilung schreibt.
Weitere Informationen wollte man mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht bekannt geben.
Jacqueline Fehr: «Der Schmuggel ging weiter»
Justizdirektorin Jacqueline Fehr (SP) erwähnte die Razzia und die laufenden Ermittlungen am Montagmorgen im Kantonsrat bei der Beantwortung eines Vorstosses zum Thema Korruption im Strafvollzug.
Die Polizei habe auf Antrag der Staatsanwaltschaft wochenlang in dem Fall ermittelt. «Während den Ermittlungen wurde der Schmuggel weitergeführt. Der Justizvollzug durfte nicht eingreifen, ihm waren die Hände gebunden», sagte die Regierungsrätin.
(lol)