Das steckt hinter dem Marketing zur Gold-Moonswatch

Um 19 Uhr präsentiert Swatch am Dienstag am Zürcher Paradeplatz die neue Gold-Moonswatch. Was das genau bedeutet? Weiss man nicht. Bastien Buss, Mediensprecher der Swatch Group, will sich auf Anfrage von ZüriToday nicht zum morgigen Tag äussern. Alle nötigen Informationen finde man im Insta-Post von Swatch.

Schaut man auf die Öffnugnszeiten des Swatch-Stores an der Bahnhofstrasse, schliesst der Laden um 20 Uhr. Kann man die Uhr dann überhaupt noch gleichentags kaufen? «No Comment», so Buss, «aber man kann davon ausgehen». Dass Leute bereits am Morgen anstehen werden, kann er nicht ausschliessen. Darauf habe Swatch aber keinen Einfluss.

«Kundinnen und Kunden werden gehyped»

Zum Ankündigungspost von Swatch hagelt es bereits kritische Kommentare. Vor einem Jahr lancierte Swatch zusammen mit Omega elf Moonswatch-Modelle. Das Besondere daran: Das Design orientiert sich an der Omega Speedmaster Moonwatch – allerdings bekommt man das «Billig»-Modell für deutlich weniger Geld. Während die Original-Omega 6000 Franken und aufwärts kostet, gibts die Swatch-Variante für 250 Franken. Das Resultat: Uhren-Fans auf der ganzen Welt rannten Swatch die Türe ein.

Warum vergrault man die Kundinnen und Kunden? «Das ist ein Marketing-Prinzip. Die Kundinnen und Kunden werden durch die kargen Informationen gehyped und glustig gemacht», sagt Buss. Durch die Kontroverse werde dann über sie gesprochen und berichtet. Das steigere die Aufmerksamkeit auf das Produkt.

Moonswatch ist keine limitierte Edition

Marketing-Experte Felix Murbach kennt diese Strategie. «Der Erfolg gibt dem Marketing-Konzept von Swatch recht», sagt Murbach. «Nun sprechen wieder alle über die Moonswatch und alle wissen, dass morgen eine Uhr rauskommt.»

Es werde sicher wieder lange Schlangen geben, weil die Konsumentinnen und Konsumenten nicht wissen, ob man die Uhr morgen kaufen kann und wie viele Exemplare angeboten werden. So werden womöglich viele Uhr-Fanatiker schon mehrere Stunden vor dem Release um 19 Uhr am Paradeplatz stehen. Und dies, obwohl es gar keine limitierte Edition ist. Wer Geduld hat, kann die Uhr auch später kaufen gehen. Dies bestätigt auch der Swatch-Sprecher.

Matthias Ganz/Barbara Lanz