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Angestellte zweifeln an Patientensicherheit am Spital Einsiedeln

Vorwürfe

Angestellte zweifeln an Patientensicherheit am Spital Einsiedeln

21.11.2023, 09:11 Uhr
· Online seit 21.11.2023, 07:38 Uhr
Im Spital Einsiedeln häufen sich die Kündigungen. Diverse ehemalige wie auch aktuelle Angestellte üben scharfe Kritik am Spital. Die Rede ist von 48-Stunden-Schichten, Mobbing und Zweifel an der Patientensicherheit.

Quelle: Spital Einsiedeln schliesst Geburtenabteilung / PilatusToday / Andreas Wolf / Beitrag vom 27. September 2023

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Bis Ende 2023 werden rund ein Dutzend Kader-Leute das Spital Einsiedeln verlassen, darunter leitende Angestellte im Bereich Notfall, Pflege und Qualitätsmanagement. Bereits Ende September musste das Spital die Geburtenabteilung schliessen. Nun spitzt sich die Personalsituation weiter zu, berichtet «Blick».

Angestellte fühlen sich erschöpft

Dahinter stecke mehr als bloss Personalmangel im Gesundheitswesen. Mitarbeitende berichten von 48-stündigen Schichten ohne Pause oder Pikett-Einsätzen, die länger dauern als gesetzlich erlaubt. Das Spital erwarte, dass man immer erreichbar sei, um einzuspringen, erzählt eine Blick-Quelle. Mehrere Ansprechpersonen hegen unter diesen Umständen Zweifel an der Patientensicherheit.

Mobbing sei ebenfalls ein Problem. Angeblich habe das Spital jahrelangen Angestellten, welche interne Abläufe kritisiert haben, per Brief und ohne persönliches Gespräch gekündigt. Die Personalfluktuation sei riesig und die Situation werde immer schlimmer, berichtet eine Quelle.

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Verantwortliche wehren sich gegen Kritik

Gegenüber Radio 24 meldete sich im Nachgang zum Blick-Artikel ein leitender Mitarbeiter des Spitals Einsiedeln. Er sagt, die Vorwürfe seien so nicht richtig. Es stimme zwar, dass es Angestellte gebe, die einen neuen Job finden und dann kündigen, aber das sei ganz normal. «Ich arbeite gerne im Spital», erzählt der Mann. «Die anderen Mitarbeitenden und ich geben jeden Tag Vollgas für die Patientinnen und Patienten.»

Die Spital-Betreiberin Ameos weist die Vorwürfe gegenüber «Blick» ebenfalls zurück. Laut dem Einsiedler Direktor Daniel Schroer gebe es «keinen Grund für schlechte Stimmung im Haus». Kündigungen bewegen sich im Rahmen des Erwarteten und alle wichtigen Funktionen im Spital seien oder werden aktuell besetzt.

Schroer erklärt weiter, dass der Fachkräftemangel nicht nur das Spital in Einsiedeln betrifft. Im Gesundheitswesen steige die Wechselbereitschaft grundsätzlich. Der Spitaldirektor sieht deshalb auch die Patientensicherheit nicht in Gefahr.

(lib)

veröffentlicht: 21. November 2023 07:38
aktualisiert: 21. November 2023 09:11
Quelle: ZüriToday

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