Quelle: PilatusToday / Livia Barmettler
Am Ostermontag stand für den FC Luzern ein besonders wichtiges Spiel in der Ostschweiz auf dem Programm. Der Auftrag war angesichts der Tabellensituation klar: Mit drei Punkten Rückstand auf die sechstplatzierten St.Galler musste zwingend ein Sieg her, wenn man den Anschluss an die Championship Group der ersten Sechs halten wollte. Jedoch hat der FC Luzern im Kybunpark traditionell Mühe zu gewinnen und das Stadion war mit über 18'000 Grün-weissen komplett ausverkauft. Der blau-weisse Anhang fehlte zunächst jedoch praktisch komplett, da der Gästesektor aufgrund der Vorkommnisse in der letzten Saison noch immer gesperrt war. Die 11 Luzerner mussten sich beim Einmarsch aufs Feld also sehr einsam vorkommen gegen diese grün-weisse Übermacht. Zum Erstaunen aller füllte sich der Gästesektor zwei Minuten nach dem Anpfiff dann allerdings doch noch weitgehend, so dass es trotzdem noch lautstarken Support für die Innerschweizer gab.
Das Spiel
Das Spiel startete lebhaft und wie gewohnt mit viel Zunder. Bereits nach einer guten Viertelstunde gerieten die beiden Hitzköpfe Simani und Geubbels aneinander, was eine unnötige gelbe Karte für beide Akteure zur Folge hatte. Nach genau 20 Minuten hätten die Platzherren in Führung gehen können, ja müssen. Akolo wurde mustergültig und millimetergenau lanciert und konnte alleine aufs Luzerner Tor loslaufen, scheiterte jedoch zuerst an Loretz und im Nachschuss an Frydek auf der Linie. In der gleichen Aktion durfte auch Karlen nochmals aussichtsreich abschliessen, aber Loretz konnte klären.
Insgesamt hatten die Platzherren klar mehr Spielanteile und auch die gefährlicheren Angriffe. Luzern blieb offensiv vieles schuldig und konnte keine wirklich klaren Torchancen kreieren. Nach einer guten halben Stunde zappelte der Ball nach einem Freistoss hinter Loretz im Netz, jedoch blieb den Ostschweizern der Jubel im Hals stecken. Der Linienrichter zeigte ein knappes Abseits von Torschütze Geubbels an, welches nach längerer Konsultation auch vom VAR bestätigt wurde.
Fünf Minuten vor der Pause gaben auch die Blau-weissen ein kleines Lebenszeichen von sich, jedoch strich der schöne Schuss von Max Meyer haarscharf über die Latte. Nur Augenblicke später zirkelte Quintilla einen Eckball perfekt auf den Kopf von Vallci, der den Ball präzise in der hohen linken Torecke versenkte. Die Führung war zu diesem Zeitpunkt absolut verdient. Trainer Mario Frick musste sich für die zweite Halbzeit etwas einfallen lassen, wenn man sich noch eine realistische Chance auf den 6. Platz wahren wollte.
Das sagt Frick kurz nach dem Spiel gegenüber PilatusToday:
Quelle: PilatusToday / Livia Barmettler
Zweite Halbzeit
Für die zweite Spielhälfte verstärkte Frick mit Beloko das Mittelfeld und nahm den gelb-vorbelasteten Ottiger raus. Und es ging auf beiden Seiten gleich wieder los wie bei der Feuerwehr. Zuerst war es wieder Meyer, der aus der Distanz abzog, danach gab es eine unübersichtliche Szene im Luzerner Strafraum, die glücklich geklärt werden konnte. Und auch die nächsten Meinungsverschiedenheiten zwischen den gegnerischen Akteuren liessen nicht lange auf sich warten. Schiedsrichter Urs Schnyder gelang es aber die geladene Stimmung und die Gehässigkeiten immer wieder gut zu beruhigen. Es würde den Rahmen sprengen, alle nennenswerten Aktionen zu erwähnen, denn es war nun wirklich eine spannende und unterhaltsame Partie, mit immer noch leichten Vorteilen für St.Gallen aber auch einem deutlich aktiveren FC Luzern. Nach rund einer Stunde kam es wiederum zum 1:1-Duell zwischen Akolo und Loretz, wiederum mit dem besseren Ende für den Luzerner Torwart.
Fürs letzte Viertel der Partie brache Frick mit Ulrich und Klidje neue Kräfte, was dem Offensiv-Spiel der Luzerner guttat. Die Angriffe kamen etwas entschlossener und variabler daher. Mit einem platzierten Abschluss konnte Frydek Zigi im St.Galler Tor richtig herausfordern und auch Dorn hatte eine Torchance.
Kurz nach dem Spiel konnten wir mit Verteidiger Pius Dorn reden:
Quelle: PilatusToday / Livia Barmettler
Auf der anderen Seite musste sich Loretz gegen von Moos ordentlich strecken. Das Spiel steckte schon tief in der Nachspielzeit, als der kurz zuvor eingewechselte Villiger zentral vor dem Tor an den Ball kam und staubtrocken den etwas glücklichen Ausgleich und somit den Schlusstand von 1:1 realisierte. Dieser Treffer durfte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der FC Luzern auch heute weitgehend harmlos war und es so schwierig für einem Platz in der oberen Tabellenhälfte reicht. Nun folgen zwei Heimspiele gegen Yverdon und Lausanne-Sport, welche der FCL unbedingt siegreich gestalten muss, um sich noch die Chance für die Championship Group aufrecht zu erhalten.
Spielernoten
Szene des Spiels
Es ist ein richtiger Lucky Punch, der dem spät eingewechselten Villiger in der 93. Minute vor die Füsse fällt. Der junge Stürmer, der in den letzten Spielen nur wenig Einsatzzeit erhielt, nutzte diese Chance souverän und machte was ein Mittelstürmer machen muss.
Mann des Spiels
Bereits früh im Spiel muss sich der FC Luzern bei Goalie Loretz bedanken. Gegen den alleine auf ihn zustürmenden Akolo klärt der junge Krienser stark und ist blitzschnell wieder auf den Beinen um gegen den heranstürmenden Karlen zu klären. Und in der zweiten Halbzeit gab es nochmals eine ähnliche Situation mit denselben Akteuren. Wiederum zeigte Loretz Akolo, der wenig später ausgewechselt wurde, den Meister. Wenn Loretz bei diesen beiden und auch noch weiteren Aktionen nicht so gut gehalten hätte, hätte auch das späte Tor von Villiger nichts mehr gebracht.
Die ganze Partie zum Nachlesen in unserem Liveticker:
(red.)