Trotz magerer Kranzbilanz

«Unglaublich stolz!» – Das sagt der ISV nach dem Königstitel

· Online seit 29.08.2022, 11:50 Uhr
Joel Wicki krönt sich in Pratteln zum Schwingerkönig 2022. Der Innerschweizer Schwingverband zeigt sich hocherfreut – trotz enttäuschend wenigen Kränzen. Wickis Trainer, Daniel Hüsler, spielt derweilen mit Rücktrittsgedanken.

Quelle: PilatusToday / David Migliazza

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«Es ist grossartig, absolut genial.» Mit den Worten von ISV-Präsident Peter Achermann können sich wohl Tausende Schwing-Fans identifizieren. Nach Sage und Schreibe 36 Jahren hat die Innerschweiz wieder einen König. Joel Wicki krönt jahrelange, harte Arbeit mit der höchstmöglichen Auszeichnung in seinem Sport. «Wir haben riesig Freude», fügt Achermann hinzu.

Wickis Königstitel wird den ISV nachhaltig verändern. «Wir haben nun nicht mehr denselben Druck. Deshalb freuen wir uns bereits jetzt auf Glarus in drei Jahren», meint der Präsident. Dass der ISV nun zum «gejagten» Verband wird, sei eine schöne Herausforderung. «Wir mussten 36 Jahre lang warten. Es ist ein riesiger Traum, der für uns alle in Erfüllung gegangen ist», ergänzt der technische Leiter, Thedy Waser. Hinter dem Sieg stünde ein «super» Team mit guter Chemie. «Das ganze Team hat so viel investiert. Es ist eine grosse Genugtuung.»

Magere Kranzbilanz der Innerschweizer

Der Triumph von Wicki verschleiert jedoch ein wenig das gesamte Resultat der Innerschweizer. Sieben Kränze in Pratteln sind eine Enttäuschung. Zum Vergleich: In Zug vor drei Jahren waren es noch deren 13. Prominente Namen wie Christian Schuler, Werner Suppiger oder Marcel Bieri verpassten den Kranz teils deutlich. Die Berner beispielsweise holten sich in Pratteln starke 17 Kränze, die Nordostschweizer zehn, die Nordwestschweizer sieben und die Südwestschweizer drei.

Peter Achermann ist jedoch nicht der Meinung, dass diese magere Kranzbilanz über Wickis Sieg hinwegtäuscht. «Man muss das Gesamte anschauen. Pirmin Reichmuth war beispielsweise ebenfalls nahe am Schlussgang», sagt der Präsident. Mit Lukas Bissig und Marc Lustenberger haben aber auch zwei junge Hoffnungen nicht gestochen. «Schade, dass die Jungen nicht bis ganz zum Schluss abliefern konnten. Aber ich bin überzeugt, die arbeiten an sich. In drei Jahren kommt das gut.»

Wicki-Trainer Hüsler spielt mit Rücktrittsgedanken

Zurück zum grossen Sieger. Der Sörenberger Joel Wicki bedankte sich nach seinem Sieg im Schlussgang bei seinem Team. Immer an seiner Seite: Trainer Daniel Hüsler. Auf der Webseite betitelt Wicki den Trainer als sein Vorbild. Über den Schlussgang sagt Hüsler: «Es war sehr speziell. Aeschbacher hat super geschwungen. Wir haben ihn nicht so stark erwartet.» Hüsler arbeitet seit vielen Jahren mit Joel Wicki zusammen. «Wir haben viel über diese Krone gesprochen. Es ist eine riesige Geschichte.»

Joel Wicki also auf dem Höhepunkt seiner bisherigen Karriere. Der richtige Zeitpunkt für Hüsler, zurückzutreten? «Es ist für mich durchaus eine Option, nun aufzuhören.» Bereits nach dem Eidgenössischen in Zug habe der Trainer zu seinem Schützling gesagt, er soll vielleicht einen anderen Trainer suchen. «Ich weiss es aber wirklich noch nicht. Ich habe Joel gerne. Ein geradliniger, ehrlicher und toller Typ.» Um final zu entscheiden, wie es weitergehe, sei es noch zu früh. «Jetzt wird erst mal gebührend gefeiert. Das hat Joel reichlich verdient.»

(red.)

veröffentlicht: 29. August 2022 11:50
aktualisiert: 29. August 2022 11:50
Quelle: PilatusToday

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