Jeden Abend wandert der Mond in seiner Band ostwärts um die Erde und steht durchschnittlich alle 29.5 Tage, also einmal pro Monat, der Sonne als Vollmond gegenüber. Doch diesen Monat erleben wir eine Besonderheit. Da bereits am 1. Oktober um 23.05 Uhr ein Vollmond am Himmel erschien und der Monat 31 Tage zählt, zeigt sich am 31. Oktober ab 15.48 Uhr ein zweiter Vollmond.
So selten wie die grosse Liebe
Für einen solchen zweiten Vollmond im Monat hat sich die Bezeichnung «Blue Moon», also «Blauer Mond», eingebürgert. Die Bezeichnung hat allerdings nichts mit seiner Farbe zu tun, die tatsächlich kaum jemals blau erscheint. Es handelt sich vielmehr um einen Ausdruck für dessen Seltenheit.
«Once in a blue Moon» – sagen englischsprachige Menschen, wenn etwas sehr Seltenes passiert. Im Hit «Blue Moon» (1934) von Richard Rogers (Musik) und Lorenz Hart (Text) zum Beispiel ist mit dieser seltenen Begebenheit die Liebe gemeint. Unter anderem Elvis Presley, Bob Dylan und Frank Sinatra coverten den Song.
Daher scheint der Mond manchmal blau
In sehr seltenen Fällen kann es jedoch vorkommen, dass der Mond tatsächlich einen bläulichen Farbton annimmt. Dann nämlich, wenn die Atmosphäre mit Staub- oder Aschepartikeln einer bestimmten Grösse durchsetzt ist: Der Durchmesser sollte etwas über 900 Nanometer betragen. Diese Partikel streuen den roten Anteil des Mondlichts, sodass der blaue Anteil mehr zur Geltung kommt und den Mond bläulich erscheinen lässt. Die erforderlichen Partikel können zum Beispiel durch einen Staubsturm, Waldbrand oder Vulkanausbruch in die Atmosphäre gewirbelt werden.
Wie selten ist ein «Blue Moon»?
Besonders selten ist ein «Blue Moon» nicht. Im Schnitt gibt es alle zweieinhalb Jahre einen solchen «Doppelvollmondmonat» wie jetzt im Oktober – den nächsten dann im August 2023.
(red.)