Maturaarbeit der Superlative

25 Berggipfel und 6'213 Kilometer Velo-Reise durch die Schweiz

· Online seit 27.03.2021, 07:42 Uhr
Der 18-jährige Tobias Renggli aus Buchrain nahm seine Maturaarbeit zum Anlass, die Schweiz zu entdecken. Auf dem Velo besuchte er alle 250 Städte der Schweiz und bewanderte zudem die 26 Kantonshöhepunkte.
Sven Brun
Anzeige

Hinter der 160-seitigen Maturaarbeit «Tour dör d’Schwiiz» von Tobias Renggli steckt mehr als eine Abschlussarbeit. Es ist eine Reportage über die Schweiz und vor allem aber ein Erlebnisbericht über sportliche Höchstleistungen und Grenzerfahrungen.

Bewertet wurde das Projekt mit der Note 6. «Ich habe die Arbeit jedoch nicht wegen der Note geschrieben, sondern aufgrund des Erlebnisses», sagt er im Gespräch. Es sei ihm wichtig gewesen, Spass zu haben und das Heimatland zu entdecken, «welches ich vorher noch nicht wirklich gut kannte», führt er aus.

6'213 Kilometer Velofahren

Sein ambitioniertes Ziel: Alle 250 Schweizer Städte besuchen und auf jedem der 26 Kantonshöhepunkte stehen. Und dies aus eigener Muskelkraft, sprich mit Velo oder zu Fuss. «Ich war immer überzeugt vom Projekt», sagt er. Seine Eltern hätten jedoch zu Beginn Zweifel gehabt. «Umso stolzer sind sie jetzt.»

38 Tage unterwegs, 52 Pässe überquert, 308 Stunden im Sattel gesessen. Insgesamt ist Tobias Renggli im Rahmen seiner Arbeit 6'213 Kilometer mit dem Velo gefahren. Dies entspricht etwa der Strecke: Luzern – Dubai oder Alaska – Mexiko.

Sein erster 4'000er war die Dufourspitze

Doch wie angedeutet, «nur» alle 250 Schweizer Städte zu besuchen war Tobias Renggli zu wenig. Er wollte ausserdem auf allen 26 Kantonshöhepunkten, davon 25 Berggipfel, stehen. Dass er «nebenbei» dem Berglauf-Nationalkader angehört, war sicherlich kein Nachteil.

Vor dem Projekt hatte er noch nie einen Berg über 4'000 Meter bestiegen. Wer aber denkt, der 18-Jährige liess es langsam angehen, irrt sich. Sein erster 4'000er war sogleich der höchste Berg der Schweiz: Die 4'634 Meter hohe Dufourspitze. «In einem Tag und ohne Akklimatisation», wie er sagt. Die 50 Kilometer von Zermatt auf den Gipfel und zurück seien definitiv eine Grenzerfahrung gewesen.

Kein Limit in der Zukunft

Seine Reportagen möchte Tobias Renggli möglichst bald öffentlich – als eine Art Blog – zugänglich machen. Und es werden wohl noch viele weitere hinzukommen. Abschliessend geplant hätte er zwar noch kein Projekt, gewisse Gedanken sind jedoch da: «Eine Velotour durch ganz Asien, mit dem Velo in den Himalaya und dann auf den Everest oder alle 4'000er der Alpen besteigen», stellt er sich vor.

Zuerst einmal stehen jedoch die Maturaprüfungen an. Und dann kommt die Rekrutenschule: «Hoffentlich als Gebirgs-Spezialist», meint Tobias Renggli. Zwischen der RS und einem Studium mit Beginn im September 2022 habe er jedoch noch genügend Zeit, Projekte umzusetzen. Und man merkt: Tobias Renggli setzt sich keine Grenzen nach oben.

veröffentlicht: 27. März 2021 07:42
aktualisiert: 27. März 2021 07:42
Quelle: PilatusToday

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch