Kritischer April für die Obstbauern
Quelle: Tele 1
Der April gehört für Obstproduzenten zu einem der kritischen Monate. Vor allem die Blüten der Birn-, Kirsch- und Apfelbäume sind betroffen, wie Mario Kurmann, Berater des Berufsbildungszentrums für Natur und Ernährung in Hohenrain, erklärt: «Durch die vergangenen, wärmeren Tage haben einige der Knospen bereits angefangen zu blühen, was sie anfälliger für niedrige Temperaturen macht.» Eine Knospe könne nämlich Minustemperaturen von bis zu -4°C ausgesetzt sein, wo hingegen eine schon geöffnete Blüte nur noch ungefähr -2°C aushalte.
Aktuell könne man schlecht vorhersagen, ob der Kälteeinbruch Auswirkungen auf die diesjährige Ernte habe, da noch frostige Nächte folgen werden, so Kurmann: «Die aktuelle Situation ist für Obstbauern angespannt. Sind die Blüten zu lange den Minustemperaturen ausgesetzt, leidet die Qualität darunter und das Obst kann Frostschäden aufweisen.» In ein paar Wochen könne eine erste Bilanz gezogen werden.
Verschiedene Mittel gegen Frostschäden
Um Obst gegen den Frost zu schützen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum einen können Frostkerzen verwendet werden. Diese werden in gleichmässigem Abstand in den Reihen der Obstanlagen platziert, um Wärme abzugeben. Idealerweise kann hier das Hagelschutznetz oder die Folienabdeckung geschlossen werden, um die Wärme der Kerzen zurückzuhalten. Bei Schneefällen wie letzte Nacht ist dies allerdings nicht möglich, da die Schneelast die Schutzkonstruktionen gefährdet. Eine andere Möglichkeit ist die Überkronenberegnung, bei welcher die Obstbäume mit Sprinklern vollständig benetzt werden. Dabei schützt das gefrierende Wasser die empfindlichen Blütenteile durch Erstarrungswärme vor dem Erfrieren.
(str)