Virtual Reality

Die Luzerner Peterskapelle gibt es jetzt auch digital

· Online seit 27.09.2020, 08:15 Uhr
So hat man die Peterskapelle noch nie gesehen. Forschende der Hochschule Luzern haben den Innenraum der ältesten Luzerner Kirche für eine Ausstellung in Virtual Reality nachgebaut.

Quelle: PilatusToday

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Die Ausstellung «Palacetine» – die vom 21. September bis 4. Oktober in der Peterskapelle in Luzern zu sehen ist – präsentiert die Ergebnisse einer Zusammenarbeit zwischen Schweizer und palästinensischen Kunststudenten. Eine virtuelle Version war anfangs nicht geplant. Eigentlich hätten sich die Schweizer Studierenden bei einer Reise nach Betlehem zusammen mit palästinensischen Referenten und Studierenden mit der geopolitischen Region Israel-Palästina auseinandersetzen sollen, doch der Corona-Lockdown liess dies nicht zu. So tauschten sich die beiden Gruppen virtuell aus, wodurch Marco Schmid von der Peterskapelle und Initiant des Projekts auf die Idee einer Ausstellung in Virtual Reality kam.

Kirche wird in verschiedenen Szenarien dargestellt

Zur Verwirklichung holte sich Marco Schmid, ein Forschungsteam des Departements Informatik der Hochschule Luzern, unter der Leitung von Professor Richard Wetzel mit ins Boot. Zusammen diskutierte man, welche Rolle Virtual und Augmented Reality in Zukunft für die Institution Kirche spielen könnte.

In der VR-Peterskapelle – die man beim Besuch der realen Kirche mittels VR-Headset betreten kann – erwartet die Besucher nicht nur ein Abbild der Realität, sondern ein völlig neues Erlebnis. Ansehen kann man sich die Kirche bei Glühwürmchen und Kerzenschein, im Ambiente einer palästinensischen Stadt oder während die Natur das Innere der Kapelle zurückerobert und Bäume, Gras, Schafe und Geräusche eines aufwachenden Waldes den Besucher in eine andere Welt mitnehmen. Wie das Ganze aussieht, seht ihr oben im Video.

Langfristige Zusammenarbeit geplant

Hört man Virtual Reality, sind Religion und Kirche wahrscheinlich nicht die ersten Assoziationen, die einen in den Sinn kommen, doch: «Speziell im architektonischen Bereich eröffnen moderne Technologien neue Möglichkeiten», sagt Professor Richard Wetzel. So kann man bereits jetzt die Pariser Notre-Dame in VR anschauen, um das Ausmass der durch das Feuer entstandenen Schäden zu betrachten. Auch Menschen, die den Gang in die Kirche nicht schaffen, könnte mit Virtual Reality geholfen werden.

Auch in Zukunft will man bei der Peterskapelle die Chancen von Virtual Reality nutzen. So kann sich Marco Schmid vorstellen: «Man könnte zum Beispiel eine virtuell begehbare Weihnachtskrippe anbieten, in der mit den Figuren gesprochen werden kann.» Weitere VR-Ausstellungen sind ebenfalls nicht ausgeschlossen. «Man könnte Künstlerinnen und Künstler von überall einladen, da sie nicht zwingend vor Ort sein müssen.»

Wer sich die Ausstellung ansehen möchte, hat täglich von 8.00 Uhr bis 18.30 Uhr die Möglichkeit, die Peterskapelle in Luzern zu besuchen. Das VR-Erlebnis steht jeden Tag gratis zwischen 15.30 Uhr und 18.30 Uhr zur Verfügung.

veröffentlicht: 27. September 2020 08:15
aktualisiert: 27. September 2020 08:15
Quelle: PilatusToday

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