30 Millionen Franken

Teure Erneuerung: Zukunft des Krienser Hallenbads ist ungewiss

19.04.2024, 14:36 Uhr
· Online seit 19.04.2024, 12:35 Uhr
Voraussichtlich in 15 Jahren muss die Stadt viel Geld für die Erneuerung des Krauer-Bads in die Hand nehmen. Ziel ist, dass sich andere Gemeinden beteiligen.
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Seit 1972 gibt es das Krienser Krauer-Hallenbad. Es ist mit seinem 25-mal-11-Meter-Schwimmbecken im Vergleich zum Emmer Mooshüsli und insbesondere zum Hallenbad Luzern klein, aber vor allem für den Schwimmunterricht von zentraler Bedeutung. Allerdings ist die langfristige Zukunft der Anlage ungewiss, wie der Krienser Stadtrat bereits 2021 im Rahmen der Immobilienstrategie festhielt, berichtet die «Luzerner Zeitung». Nun gibt er aufgrund einer GLP-Interpellation weitere Informationen bekannt.

Demnach soll das Schwimmbad Krauer vorerst «bis zur vollständigen Abschreibung» weiter betrieben werden, wie es in der Interpellationsantwort heisst. Ab zirka 2040 seien grössere Investitionen nötig. Allenfalls wird dann ein neuer Standort beim Kleinfeld zum Thema, denn der aktuelle sei aus betrieblicher Sicht «suboptimal, weil kaum Synergien mit dem Parkbad entstehen».

Hohe Bau- und Unterhaltskosten

Die umfassende Erneuerung beziehungsweise ein Neubau würden aber teuer. Der Stadtrat geht von einer Investition «in der Grössenordnung von 25 bis 30 Millionen Franken» aus; bei einem Ausbau des Hallenbad-Angebots, der im Vorstoss angeregt wird, wäre der Betrag nochmals höher. Weiter würde das jährliche Defizit, das aktuell rund 400'000 Franken beträgt, stark anwachsen. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ergebe dies nur Sinn, wenn sich andere Gemeinden ohne Hallenbad «an der Investition und an den Betriebskosten beteiligen». Dafür erhielten diese Gemeinden die Möglichkeit, ihre Schulkinder in den Schwimmunterricht nach Kriens zu schicken.

Schwierige Verhandlungen stehen bevor

«Die Aktivitäten zur Lösung dieser Herausforderung sollten spätestens ab 2030 proaktiv regional angegangen werden», schreibt der Stadtrat. «Dabei muss genügend Vorlaufzeit eingeplant werden, da mit schwierigen Verhandlungen zu rechnen ist und auch die Planung für ein neues Hallenbad viel Zeit beanspruchen wird.» Wie anspruchsvoll eine Kooperation mit anderen Gemeinden sein kann, zeigt ein Blick ins Rontal, wo letztes Jahr entsprechende Hallenbad-Verhandlungen abgebrochen worden sind.

Hallenbäder werden eine Seltenheit

Ohne eigenes Hallenbad würde vor allem der schulische Schwimmunterricht leiden, schreibt der Krienser Stadtrat. Da Gemeinden verpflichtet sind, diesen durchzuführen, «müsste versucht werden, den Schwimmunterricht in die Hallenbäder fremder Gemeinden auszulagern». Dies dürfte aber schwierig werden, denn «immer mehr Gemeinden sind auf der Suche nach Wasserflächen, weil sie selber nicht über die entsprechende Infrastruktur verfügen». Wobei in Kriens zumindest noch die Option bestünde, den Schwimmunterricht während der Sommermonate ins Parkbad zu verlagern. 

(std)

veröffentlicht: 19. April 2024 12:35
aktualisiert: 19. April 2024 14:36
Quelle: Luzerner Zeitung

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