Stadt Luzern

Tierischer Besuch bei der Post – Greenpeace kämpft für klimafreundliche Pensionskassen

· Online seit 08.02.2023, 18:29 Uhr
Greenpeace hat am Mittwochmittag bei der Postfiliale in Luzern gegen die umweltschädlichen Investitionen der Schweizer Pensionskassen protestiert. Sie möchte die Bevölkerung und die Mitarbeitenden der Post sensibilisieren.

Quelle: PilatusToday / David Migliazza

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Kurz nach 12 Uhr am Mittwochmittag laufen zwei Menschen in Tierkostümen in geschmeidigen Schritten auf den Eingang der Post in Luzern zu. Grund für diesen tierischen Besuch ist eine Aktion der Non-Profit-Organisation Greenpeace. Greenpeace möchte mit der Aktion die Bevölkerung wachrütteln.

Viel Geld für die Abholzung von Regenwäldern

Das angebliche Problem: Pensionskassen, die in die Abholzung von tropischen Wäldern investieren. Die Pensionskasse der Post steht exemplarisch für diese Kassen. Laut Greenpeace verwaltet die Pensionskasse rund 17,5 Milliarden Franken und investiert gemäss Hochrechnung mehr als eine halbe Milliarde davon in Unternehmen mit hohem Abholzungsrisiko. «Wir möchten, dass insbesondere alle Postmitarbeitende ihrer Pensionskasse schreiben und mehr Nachhaltigkeit verlangen», teilt Yvonne Anliker, Mediensprecherin von Greenpeace, im Gespräch mit PilatusToday und Tele 1 mit.

Problem erkannt und in Angriff genommen

Wie die Post auf Nachfrage von PilatusToday und Tele 1 mitteilt, ist die Problematik schon seit längerem ein Thema. Nachhaltigkeit sei der Post wichtig, weshalb mit der Pensionskasse auch bereits Gespräche stattgefunden haben. Da aber eine langfristige Lösung angestrebt wird, brauche es eine gewisse Zeit, bis die Anpassungen vorgenommen werden können.

Ein kurzer Besuch

Weiter als zum Eingang der Post kommen die Aktivisten aber nicht. Aufgrund der «Überfallgefahr» dürfen die verkleideten Menschen nicht in die Post hinein, wie eine Postmitarbeiterin mitteilt. Das hindert Greenpeace jedoch nicht, ihre Botschaft trotzdem zu platzieren. Kurzerhand stellen sie ihr Vorhaben um und entscheiden sich unverkleidet das Gespräch mit den Mitarbeitenden der Post zu suchen.

Es wurde auch ein Brief mit Informationen abgegeben. Vor dem Postgebäude hat Greenpeace einen Informationsstand in Form eines Wohnzimmers aufgebaut. Durch eine durchbrochene Wand sieht man den brennenden Regenwald. Tatkräftig sprechen die Aktivisten Passanten an und verteilen Flyer und versuchen sie, auf die Pensionskassen-Problematik aufmerksam zu machen. Die Mitarbeitenden der Postfiliale in Luzern haben gemäss dem beteiligten Greenpeace-Aktivist Simon Gude nicht negativ auf die Aktion reagiert: «Die Postmitarbeitenden haben gut reagiert und gesagt, sie werden den Brief im Pausenraum anschauen.»

Nicht die erste Aktion dieser Art

Diese Aktion bei der Post in Luzern findet im Rahmen einer Aktionswoche für klimafreundliche Pensionskassen statt. Letztes Wochenende waren die Aktivisten in Bern unterwegs. Mit einer spektakulären Tanzshow, welche an der Fassade des Kulturhaus «Progr» in Bern aufgeführt wurde, wollte Greenpeace vor allem die Bevölkerung ansprechen.

(hma)

veröffentlicht: 8. Februar 2023 18:29
aktualisiert: 8. Februar 2023 18:29
Quelle: PilatusToday

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