FCL vor Saisonende

Zwischen Tabellen-Niemandsland und Saisonvorbereitung

· Online seit 19.04.2024, 18:29 Uhr
Am Sonntag trifft der FC Luzern zu Hause auf den FC Basel. Mit den «Bebbis» hat Luzern aus dem Dezember noch eine Rechnung offen. Ansonsten gibt es für den FCL zum Saison-Schlussspurt denkbar wenig zu holen. Weder Europa noch Abstieg sind in Reichweite. Dennoch ist das Restprogramm für Mario Frick mehr als nur Testspiel-Romantik.
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Der Zug ist abgefahren: Mit der 2:4-Niederlage des FCL gegen die Young Boys starben auch die letzten Hoffnungen, dass es Luzern unter die besten Teams der Liga schafft. Die letzte reguläre Partie vor der Tabellenhalbierung verkommt deshalb zur Alibi-Übung. Mehr als einen siebten Platz kann sich Luzern nicht mehr holen. Und mit 13 Punkten Abstand auf den Barrage-Platz kann auch gegen unten kaum etwas anbrennen.

Das weiss auch Mario Frick. Die Enttäuschung ist ihm am Freitag noch anzumerken. Doch der Liechtensteiner schaut nach vorne. Er ist ein «unverbesserlicher Optimist», sagte er auch schon von sich. Ihm und dem FCL bleibt auch gar nichts anderes übrig. Will man die nächste Saison nicht mit einer gewaltigen Hypothek in Angriff nehmen, so muss das Team die verbleibenden sechs Spiele nutzen.

Kadak neue 10, Villiger statt Grbic

Denn der FCL hat ein Problem. Nebst Captain und Spielmacher Ardon Jashari, werden auch Max Meyer, Martin Frydek und Denis Simani den Verein verlassen. Entsprechend plant Mario Frick bereits gegen Basel mit jenen Spielern, die im Sommer beim FCL bleiben. Mario Frick will den Slowaken Jakub Kadak als «10» aufbauen. Der 23-Jährige hatte in der Vergangenheit mit Verletzungspech zu kämpfen und konkurrenzierte in der laufenden Saison mit Max Meyer um die Position im Mittelfeld.

Im Sturm gibt Mario Frick das Vertrauen dem 20-jährigen Lars Villiger. Mit sechs Treffern, zwei davon im April, führt dieser die Torschützenliste beim FC Luzern an. Ihm dürfte Frick auch deshalb den Vorzug geben, weil eine Weiterverpflichtung von Adrian Grbic unwahrscheinlich ist. Sportchef Remo Meyer sagte in der «Luzerner Zeitung», dass sich Luzern die Leihgaben Grbic und Haas nicht mit einem festen Vertrag leisten könne.

Führungsspieler fallen nicht vom Himmel

Die Idee, nun das Team vom Herbst spielen zu lassen, wirkt überzeugend. Aber Mario Frick macht sich keine Illusionen. Ein junges Team braucht Führungsfiguren, die in guten wie schlechten Zeiten als Vorbild dienen, – auf und neben dem Platz. Das habe bislang mässig geklappt. «Gewisse Spieler», Mario Frick nennt keine Namen, «haben ihr Ego über den Teamerfolg gestellt».

In den übrigen sechs Partien kann Frick aber auf kaum einen Führungsspieler zurückgreifen, der auch in der nächsten Saison im Kader steht. Zentral wird Teamstütze Pius Dorn sein. Abgesehen von ihm müssen nun aber andere Spieler mehr Verantwortung übernehmen. Mögliche Verstärkung gibt es schliesslich erst nach der Saison.

Bitteres 0:1 revanchieren

Zuallererst steht am Sonntag nun aber der FC Basel auf der Matte. Obwohl es dabei um nichts geht und der Blick bereits in Richtung nächste Saison schweift, Mario Frick stellt klar: «Es geht um Punkte und die Zuschauer haben sich verdient, dass wir das Bestmögliche auf den Platz bringen.» Der Verein erwartet am Sonntag einen Grossaufmarsch: Rund 13'500 Fussballfans hätten bereits ein Ticket.

Motivationsspritze ist für den FCL derweil das zurückliegende Heimspiel gegen den FC Basel. Vor der Winterpause im Dezember unterlag man den Baslern hauchdünn mit 0:1. Das soll sich nicht wiederholen. Laut Mario Frick braucht es dafür ein gutes Positionsspiel und den Mut, die Bälle zu verlangen. «Und dann hängt es davon ab, wie viele wir im Netz unterbringen.»

veröffentlicht: 19. April 2024 18:29
aktualisiert: 19. April 2024 18:29
Quelle: PilatusToday

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