Sommergewitter

Gewitter sind heuer nicht heftiger als in den Vorjahren

24.06.2021, 15:53 Uhr
· Online seit 22.06.2021, 16:09 Uhr
In den vergangenen Tagen zogen immer wieder starke Sommergewitter über die Zentralschweiz. Überschwemmungen sowie Hagel- und Sturmschäden waren die Folge. Ein Meteorologe schätzt die Lage ein.
Anzeige

Meteorologe Roger Perret von Meteonews bestätigt auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1, dass es sich in den vergangenen Tagen um heftige Gewitter gehandelt hat. «Diese sind aber nicht heftiger ausgefallen, als es in den letzten Jahren der Fall war.»

Ausserdem sind wir in diesem Jahr bisher von Sommergewittern verschont worden. «Normalerweise rechnet man im Zeitraum von Mai bis August mit Wärmegewittern dieser Art. Im Mai war es aber vergleichsweise sehr ruhig.» Einen direkten Zusammenhang zwischen den Unwettern und der Klimaerwärmung sieht Perret nicht: «Gewitter entstehen, wenn der Temperaturunterschied zwischen dem Boden und der Höhe gross sind, die höhere Durchschnittstemperatur hat aber keinen Einfluss.»

Die Entstehung eines Sommergewitters

Damit ein Gewitter entstehen kann, müssen kalte und warme Luftströme aufeinandertreffen. Bei hohen Temperaturen beginnt das Wasser der Seen und Flüsse zu verdunsten. Während die Temperaturen am Boden weiter steigen, bleiben sie in der Höhe meist konstant. Im Himmel kommt es zu einer Kondensation der Wassertröpfchen und es entsteht eine Wolke.

Ist die Wolke zu gross, beginnt es zu regnen. In der Folge entsteht durch die Bewegung der Wassertröpfchen innerhalb der Wolke eine elektronische Spannung. Was wir als Blitz und Donner kennen, ist das Ergebnis einer Entladung der Spannung. Dabei verbreitet sich der Schall langsamer als das Licht, was zur Folge hat, dass wir den Blitz vor dem Donner wahrnehmen.

Hagelkörner bilden sich schon in der Wolke

Auch die Hagelkörner entstehen bereits innerhalb einer Gewitterwolke. Ursache dafür ist die warme Luft, die nach oben steigt und innerhalb der Wolke, in der es bis zu minus 60 Grad kalt werden kann, abkühlt. Die entstehenden Wassertröpfchen schliessen sich zusammen und gefrieren zu Eis. Werden die Hagelkörner zu schwer für die Wolke, kommen sie als Niederschlag wieder zu Boden.

veröffentlicht: 22. Juni 2021 16:09
aktualisiert: 24. Juni 2021 15:53
Quelle: PilatusToday

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch