Strengere Massnahmen

Alle Zentralschweizer Kantone schliessen Skigebiete

21.12.2020, 22:05 Uhr
· Online seit 18.12.2020, 22:25 Uhr
In Teilen der Zentralschweiz gelten über Weihnachten strengere Massnahmen gegen das Coronavirus als vom Bund am Freitag verfügt. Luzern, Schwyz, Nidwalden, Obwalden und Zug schliessen wegen der angespannten epidemiologischen Lage und der Situation in den Spitälern die Skigebiete am 22. Dezember.
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Die Corona-Lage lasse es nicht zu, dass die Skigebiete im Kanton Luzern ihren Betrieb weiterführten oder überhaupt erst aufnehmen würden, erklärte der Luzerner Regierungsrat. Die sieben Skigebiete, die um eine Betriebserlaubnis für die nächste Zeit nachgesucht hätten, erhielten deswegen einen abschlägigen Bescheid.

Der Luzerner Regierungsrat bezeichnete die Lage als «sehr angespannt». Die Reproduktionsziffer stieg binnen einer Woche von 1,06 auf 1,23. Im Kanton Schwyz betrug der Wert, der angibt, wie viele Personen eine infizierte Person ansteckt, 1,28 - in Nidwalden 1,16. Damit die Fallzahlen sinken, ist ein R-Wert von unter 1,0 nötig.

Die fünf Kantone begründen die Schliessung der Skigebiete bis mindestens 29. Dezember auch mit der Lage in den Spitälern. Die Kapazitäten seien praktisch ausgeschöpft. Der Verzicht auf den Wintersport solle auch dazu beitragen, Unfälle zu verhindern und die wegen Covid-19 an der Belastungsgrenze arbeitenden Spitäler zu entlasten.

Keine Verbesserung der epidemiologischen Lage in Sicht

Betroffen von diesen Schliessungen sind im Kanton Luzern etwa Sörenberg und im Kanton Schwyz der Stoos oder der Hoch-Ybrig. Nur über wenige Pistenkilometer verfügt der Kanton Zug, doch auch dort wird der Skibetrieb per 22. Dezember eingestellt. Es sei nicht absehbar, dass sich die epidemiologische Lage verbessere, teilte der Kanton mit.

Im Kanton Obwalden sind unter anderem die Skigebiete von Engelberg und Melchsee-Frutt von der Schliessung betroffen. «Ich bedaure sehr, dass wir zu diesem Entscheid gezwungen sind», erklärt die Gesundheitsdirektorin Maya Büchi-Kaiser. Die aktuelle Entwicklung der Spitalkapazitäten lasse aber keinen anderen Entschluss zu. «Wir dürfen nicht zulassen, dass die medizinische Versorgung unserer Bevölkerung nicht mehr sichergestellt ist.»

Ein weiterer wichtiger Zentralschweizer Wintersportkanton ist Uri mit dem Skigebiet von Andermatt. «In Absprache mit den Zentralschweizer Kantonen hat der Kanton Uri entschieden, den Skigebieten vom 22. bis am 29. Dezember 2020 keine Bewilligung für das Betreiben von Skianlagen zu erteilen.» Das schreibt der Kanton Uri in einer Mitteilung. Die Gefahr von Unfällen und somit einer noch stärkeren Belastung des Gesundheitswesens, sei zu hoch, heisst es.

Die neun Urner Skigebiete haben dem Kanton entsprechende Schutzkonzepte für den Skibetrieb eingereicht. Diese seien geprüft und als bewilligungsfähig beurteilt worden, schreibt der Kanton.

Gegen eine Bewilligung habe jedoch die epidemiologische Lage und die verfügbaren Spitalkapazitäten gesprochen. Eine zusätzliche Belastung der Spitäler und des Gesundheitspersonals durch Schneesportunfälle sei aktuell nicht zumutbar, schreibt der Kanton.

veröffentlicht: 18. Dezember 2020 22:25
aktualisiert: 21. Dezember 2020 22:05
Quelle: sda

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