Männerrunde gesprengt

«Bin wahnsinnig überwältigt»: Céline Huber schafft Sprung in die Urner Regierung

· Online seit 03.03.2024, 18:11 Uhr
In Uri sind vier von fünf bisherige Regierungsräte in ihrem Amt bestätigt worden. Auch Mitte-Kantonsparlamentarierin Céline Huber schafft als Neue den Sprung in die Regierung und sprengt somit die reine Männerrunde.

Quelle: Tele 1

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In der Urner Regierung ist wieder eine Frau vertreten: Céline Huber kann den Sitz der CVP/Mitte verteidigen. Die Altdorferin ist mit 36 Jahren das jüngste Mitglied in der Regierung. Für sie sei es «wahnsinnig überwältigend», das drittbeste Resultat erzielt zu haben. «Ich hätte niemals damit gerechnet. Ich war mir sicher, dass die Wahl für mich kein Spaziergang wird.» Es kam anders und die Urner Bevölkerung gab ihr 8158 Stimmen. «Da kann ich einfach nur danke sagen», so die glückliche neue Regierungsrätin.

Sie denkt, dass verschiedene Faktoren zu diesem guten Ergebnis geführt haben. Einer davon sei sicher auch, dass sie eine Frau sei. «In einer Regierung braucht es meiner Meinung nach eine Vielfalt an Meinungen und Qualifikationen. Ich denke, dass ich die Männerrunde gut ergänzen werde.»

Neben Huber haben es auch die bisherigen Urs Janett (FDP), Christian Arnold (SVP), Urban Camenzind (CVP/Mitte) und Daniel Furrer (CVP/Mitte) im ersten Wahlgang geschafft.

Finanzdirektor Janett erreicht am meisten Stimmen

Die meisten Stimmen erhielt Urs Janett mit 9768: «Mir geht es ausgezeichnet. Wahltag ist auch immer Zahltag und es hat sich wohl gezeigt, dass ich in den vergangenen acht Jahren nicht alles falsch gemacht habe.» Obwohl er mit dem Finanzdepartement viele schwierige Dossiers zu bearbeiten hatte. Trotz der herausfordernden finanziellen Lage im Kanton Uri möchte Janett sich nochmals als Finanzdirektor bewerben, wie er nach dem Wahlergebnis sagt.

Quelle: Tele 1

SP-Mann Moretti muss in die zweite Runde

Das absolute Mehr (6966 Stimmen) verpasst hat als einziger Bisheriger Dimitri Moretti (SP) mit 6140 Stimmen. Er habe damit schon ein wenig gerechnet: «Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass es schon im ersten Wahlgang klappt.» Er rechnet sich aber für den zweiten Wahlgang gute Chancen aus. «Ich bin auf dem siebten Platz gelandet und es gibt sieben Regierungsratssitze. Im zweiten Wahlgang sollte es also schon positiv für mich ausgehen.»

Quelle: Tele 1

Angriff auf zweiten Sitz für SVP gescheitert

Relativ knapp unter dem absoluten Mehr blieben ferner Mitte-Kandidat Hermann Epp, der 6882 Stimmen erzielte und FDP-Kantonsparlamentarier Georg Simmen mit 6085 Stimmen. Am wenigsten Stimmen sammeln konnten der parteilose Sämi Gisler (1429 Stimmen), Hansueli Gisler (SVP, 2677 Stimmen), Luzia Gisler (GLP, 3996 Stimmen) und Petra Muheim (FDP, 4766 Stimmen).

Hansueli Gisler wollte einen zweiten Regierungsratssitz für die SVP ergattern. Geklappt hat es nicht wie gewünscht: «Es ist ernüchternd, aber ich trage es mit Fassung.»

Quelle: Tele 1

2. Wahlgang Ende April

Die CVP/Mitte könnte mit Hermann Epp im 2. Wahlgang einen vierten Regierungsratssitz gewinnen und so die absolute Mehrheit erreichen. Epp blieb nämlich nur knapp unter dem absoluten Mehr. Dimitri Moretti wird laut unserem Politexperten Armin Camenzind bestimmt auch ins Rennen gehen: «Er ist der einzige Kandidat der Linken und ein Bisheriger. Er wird seinen Regierungsratssitz sicher verteidigen wollen.» Weiter werde auch die FDP ihren zweiten Sitz nicht so einfach an die Mitte abgeben wollen, so Camenzind. Georg Simmen werde mit grosser Wahrscheinlichkeit deshalb auch nochmals antreten.

Der 2. Wahlgang findet am 21. April statt.

veröffentlicht: 3. März 2024 18:11
aktualisiert: 3. März 2024 18:11
Quelle: PilatusToday

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