Immer wieder gesperrt

Trotz Warnsystem und Milliardenprojekt – die Axenstrasse bleibt gefährdet

04.08.2021, 09:04 Uhr
· Online seit 03.08.2021, 07:34 Uhr
Dieser Sommer hat gefühlt zwei Themen. Zum einen die vielen starken Gewitter und zum anderen die Meldungen über die Schliessung der Axenstrasse. Zumindest die Axenstrasse soll in Zukunft aus den Verkehrsmeldungen verschwinden.
Anzeige

Zweimal war die Axenstrasse am vergangenen Wochenende wegen Steinschlag geschlossen. Es sind die fünfte resp. sechste Sperrungen in diesem Jahr aufgrund von Steinschlag oder Steinschlaggefahr. Der letzte Steinschlag ereignete sich im Gebiet Sulzegg. Die Steine trafen ein Auto.

Für die meisten Sperrungen zeigten sich Steinschläge im Bereich Gumpisch verantwortlich. «Im Bereich Gumpisch sind wir sehr gut auf Steinschläge vorbereitet», sagt Samuel Hool, Sprecher des Bundesamtes für Strassen ASTRA, auf Anfrage. Tatsächlich, das Gebiet gleicht einem Hochsicherheitsgefängnis für Steine. Dort überwachen Steinschlagradare, seismische Sensoren und Kameras alle Bewegungen der Steine. Zusätzlich misst ein Pluviometer die Niederschlagsmenge.

Rund 10 Millionen Franken kostete die Gefahren/- und Warnanlage. Das System wurde nach einem grossen Felssturz im Januar 2019 installiert. Damals wurden rund 12'000 Lastwagenladungen Material im Gumpischtal abgelagert. Das Gebiet wurde dadurch instabil. Registriert das System Bewegungen, werden die Ampeln auf der Axenstrasse sofort auf Rot gestellt. «Wir sind sehr zufrieden mit dem System. Wir wollen die grösstmögliche Verfügbarkeit bei maximaler Sicherheit», so Hool.

Ist ab 2029 das Steinschlagproblem endgültig gelöst?

Im nächsten Jahr sollen am Urnersee die Bagger auffahren. Nach jahrzehntelanger Planung soll bis Ende 2029 das Projekt «A4 Neue Axenstrasse» realisiert werden. Kernstück des 980 Millionen-Franken-Projekts sind zwei Tunnels. Sie sollen die Steinschlagproblematik im Gebiet Gumpisch lösen und entlasten gleichzeitig die Gemeinde Sisikon vom Durchgangsverkehr. Bis zu 14'000 Fahrzeuge fahren pro Tag durch die Seegemeinde.

Doch gerade der letzte Steinschlag im Gebiet Sulzegg zeigt, dass die Axenstrasse eine sensible Verkehrsachse bleiben wird. Denn in der Sulzegg bleibt alles beim Alten. Ob abgesehen von der Felsreinigung (Entfernen von losem Gestein) im Gebiet Sulzegg weitere Sicherungsmassnahmen notwendig sind, wird geprüft.

veröffentlicht: 3. August 2021 07:34
aktualisiert: 4. August 2021 09:04
Quelle: PilatusToday

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch