Uri als Gastkanton in Zürich

«Wir vom Kanton Uri bringen einen Gruss nach Zürich»

26.04.2022, 09:51 Uhr
· Online seit 26.04.2022, 08:18 Uhr
Das Sechseläuten ist für die Zürcher immer ein grosses Highlight. Dasselbe gilt auch für den Gastkanton, heuer für den Kanton Uri. Über drei Tage repräsentierte sich der Kanton auf dem Lindenhof in Zürich.
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Stell dir vor, es ist Streetparade in Zürich: 850'000 Menschen befinden sich in der Stadt, alle in Partylaune, die Musik ist aufgedreht, es ist laut. Laut ist es ab und zu auch im Kanton Uri, zum Beispiel am Alpabzug Meiental. 150 Kühe ziehen mit grossen Glocken von den Alpen ins Tal. Es wird gejodelt und getanzt. Die beiden Kantone Uri und Zürich könnten verschiedener nicht sein.

Von traditionellen Klängen der «Tälläbuebä»....

«Wir vom Kanton Uri bringen einen Gruss nach Zürich und hoffen, dass die Zürcher im Gegenzug unseren Kanton besuchen», sagte Marc Traxl, Präsident des Jodelklubs «Tälläbuebä». Kurz vor dem Mittag hatte der Jodelklub aus Attinghausen seinen Auftritt auf dem Lindenhof in Zürich. Lachend sagt Traxl: «Ich glaube, die Zürcher hören uns gerne zu. Natürlich nicht immer, aber ab und zu sollte das schon möglich sein.» Das Zelt war halb voll, gegen den Mittag wurde es immer voller. Der Gastkanton Uri präsentierte sich in drei grossen Zelten auf dem Lindenhof in Zürich beim Sechseläuten.

Eduard Furger aus Schattdorf hatte besonders Freude an der Musik im Zelt. Doch dies sei erst der Anfang: Richtig Stimmung würde beim Umzug aufkommen, so Furger. «Ich war noch nie am Sechseläuten. Doch jetzt, da Uri Gastkanton ist, nahm ich einen Tag frei.»

...bis zur warmen «Urner Pastete»

Nebst musikalischer Unterhaltung aus dem Kanton Uri gab es auch traditionelles Urner Essen und Trinken. Nicht fehlen durfte da ein «Gäissaig Kaffi» oder auch eine «Urner Pastete». Zur musikalischen Jodelunterhaltung wollte der Urner Eduard Furger ein Kaffee und eine Pastete geniessen. Doch siehe da, die Zürcher Serviceangestellte wusste gar nicht, was eine «Urner Pastete» ist. Furger: «Die Serviceangestellte meinte, dass es am Morgen noch keine warmen Pasteten geben würde. Ich glaube, sie muss nach Uri kommen, damit wir ihr eine richtige ‹Urner Pastete› zeigen können.»

Für diejenigen, die wie die Zürcher Serviceangestellte denken, dass es sich bei der «Urner Pastete» um eine warme Hauptspeise handelt, hier die Aufklärung: Die Pastete ist ein Dessert. Sie passt hervorragend zu Kaffee und besteht in der Regel aus Weinbeeren und süssem Teig.

Programm kam bei den Zürcher gut an

Weitere musikalische Unterhaltung bot der Musikverein Haldi. Sie spielten unter anderem auch den Sechseläuten-Marsch. Die Zürcherinnen und Zürcher klatschten alle mit. «Die Urner spielten den Sechseläuten-Marsch hervorragend», sagten gleich mehrere Zürcher Frauen, die zusammen das Sechseläuten besuchten.

Nicht nur die Zürcher Frauen waren zufrieden mit dem Auftritt der Urner, auch Marina Zurfluh von Andermatt Tourismus zog ein positives Fazit. «Ich hatte das Gefühl, dass die Zürcher Freude an unseren Darbietungen und Illustrationen hatten. Sie schlenderten durch unsere Marktgasse und kauften reichlich Käse ein», so Zurfluh.

Ein gelungener Anlass also für die Urner, obwohl der Böögg einen schlechten Sommer vorhersagt. Urban Camenzind, Landammann von Uri, hatte die Ehre und durfte den Böögg anzünden. Im nächsten Jahr wird der Kanton Schwyz Gastkanton in Zürich sein.

veröffentlicht: 26. April 2022 08:18
aktualisiert: 26. April 2022 09:51
Quelle: PilatusToday

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