Entenflöhe

So vermeidest du die Spassverderber beim Badeplausch

· Online seit 31.07.2023, 12:57 Uhr
Wer einen roten Ausschlag nach dem Baden am Körper entdeckt, ist höchstwahrscheinlich das Opfer von Entenflöhen geworden. Diese unterscheiden nicht zwischen Menschen und Enten, sodass es vorkommen kann, dass die ersehnte Abkühlung zum lästigen Juckreiz wird.

Quelle: PilatusToday/Tele1/Andreas Wolf

Anzeige

«Es handelt sich dabei nicht um wirkliche Flöhe, sondern um Saugwürmer. Diese werden Zerkarien genannt. Sie schwimmen im Wasser und suchen sich einen Wirt», berichtet Andrea Oelhafen, Umweltberaterin in Luzern, gegenüber PilatusToday und Tele 1. Auf dem Weg der Zerkarien zu den tatsächlichen Wirten, den Wasservögeln, kann es sein, dass sie einen vorbei schwimmenden Menschen oder Hund befallen, sagt Oelhafen weiter.

Die Zerkarien sind jedoch ungefährlich für den Menschen. Sie bohren sich in die Haut, aber können sie nicht durchdringen. Dasselbe gilt bei Hunden. So sterben die Entenflöhe ab und lösen eine Hautreaktion aus – die sogenannte Badedermatitis. Diese ist nicht ansteckend.

Das Risiko, auf Entenflöhe zu stossen, ist allerdings nicht überall gleich gross, wie Oelhafen erklärt: «Mit steigenden Wassertemperaturen ist die Gefahr für Entenflöhe vorhanden. Ab 23 Grad fühlen sie sich wohl. Vor allem in seichten Gewässern, wo das Wasser wirklich nicht tief ist und Wasservögel vorhanden sind.»

Die Wassertemperaturen liegen laut meteonews.ch zurzeit mehrheitlich nicht über 23 Grad (Stand 28.07.23). Der Sempachersee, Sarnersee und Ägerisee sind knapp an der Grenze mit 22 Grad. Der Zugersee und Baldeggersee erreichen die 23 Grad. Bei diesen beiden Seen könnte demnach mit Entenflöhen zu rechnen sein. Der Vierwaldstättersee misst 21 Grad.

Das Bundesamt für Umwelt veröffentlicht auf seiner Website Karten mit der Wasserqualität an einzelnen Badestellen. Normalerweise weisen grössere Seen eine sehr gute Wasserqualität auf. Dies schliesst jedoch nicht aus, dass es Entenflöhe hat.

In fliessendem Gewässer oder Salzwasser finden sich keine Entenflöhe. In den anderen Gewässern kann man gegen den Befall der Ungeziefer etwas tun. Die Umweltberaterin rät: «Wenn eine Dusche am See vorhanden ist, wie beispielsweise in der Ufschötti in Luzern, sollte man sich nach dem Baden sofort duschen. Man sollte sich zudem gut abreiben, abtrocknen und die nassen Badekleider wechseln.»

Wenn man dennoch einen Hautausschlag am Körper bemerkt nach dem Schwimmen, können kalte Auflagen oder milde Kältesprays den Juckreiz lindern. Es können dieselben Arzneimittel verwendet werden, wie bei einem herkömmlichen Mückenstich. Ohne Behandlung heilt der Ausschlag nach Tagen bis wenigen Wochen ab. Von dem Sprung ins abkühlende Wasser sollte man sich demnach nicht abhalten lassen.

veröffentlicht: 31. Juli 2023 12:57
aktualisiert: 31. Juli 2023 12:57
Quelle: PilatusToday

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch