Intensivstationen füllen sich immer mehr
Stand Freitag lagen in der Schweiz 190 Corona-Patientinnen und -Patienten auf der Intensivstation. Gewisse Kantone haben derzeit noch etwa Luft für weitere Corona-Patienten, nicht so aber beispielsweise die Kantone Wallis und Fribourg. In ihren Spitälern war am Freitag nur noch ein einziges Intensivbett nicht besetzt, berichtet die «SonntagsZeitung».
Damit sehe die Situation in den Schweizer Spitälern dramatischer aus, als der Bund zugibt. Gesundheitsminister Alain Berset sagte jüngst noch, die Lage in den Spitälern sei «unter Kontrolle». Erschwerend kommt hinzu, dass es heute etwa 150 Intensivbetten weniger gibt als noch vor einem Jahr. Grund: Es hat schlicht zu wenig Personal in den Spitälern.
Drohen wieder Verschiebungen von Operationen?
Steigt die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen weiter, müssen laut der Zeitung womöglich bald wieder Operationen verschoben werden. Dies sei ab 200 Corona-Intensivpatienten der Fall. Unter diesen Voraussetzungen schliessen Spitaldirektoren nicht aus, dass die Ärzte womöglich bald entscheiden müssen, welcher Patient im Notfall behandelt wird.
So warnt etwa Uwe E. Jocham, Direktor des Inselspitals Bern, im «SonntagsBlick»: «Sollten sich die Zahlen weiter so entwickeln, wird die Triage nicht mehr vermeidbar sein.» Es sei daher wichtig, dass sich die Bevölkerung an alle Massnahmen halte. Das Motto laute «impfen und boostern».
Bundesrat in der Pflicht
Ähnlich tönt es beim Kantonsspital St. Gallen. «Die Entwicklung der Zahlen bereitet uns ernsthafte Sorgen», warnt Spitalchef Daniel Germann. Er appelliert an den Bundesrat, nun koordinierte Massnahmen zu beschliessen.