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So kann man sich mit Nahrungsergänzungsmitteln besser gegen Corona schützen

· Online seit 13.10.2020, 06:29 Uhr
Die Schweizer Bevölkerung ernährt sich zu wenig gesund, die Immunsysteme sind geschwächt. Ein Nachteil bei der Abwehr gegen das Coronavirus.
Bruno Knellwolf
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Menschen über 65 gelten auch deshalb als Covid-19-Risikopersonen, weil ihr Immunsystem generell nicht mehr so rüstig ist. Den anstürmenden Coronaviren haben die Senioren im Allgemeinen weniger entgegenzusetzen als junge Menschen mit intakterem Immunsystem. Ein Expertengremium mit Forschern der ETH und Uni Zürich sowie dem Universitätsspital Lausanne und der Lungenliga hat deshalb in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) interessiert, wie mit Nahrungszusätzen das Immunsystem im Kampf gegen Covid-19 gestärkt werden könnte. Das Expertengremium ist nämlich in Sorge darüber, dass die Infektions- und Sterberate in der Schweiz höher ist als in Ländern mit vergleichbarem sozioökonomischen Status wie Deutschland, Österreich oder Dänemark.

Deshalb haben sich die Forscher die Rolle des Immunsystems im Kampf gegen Covid-19 genau angeschaut. Denn eine mangelnde Zufuhr an wichtigen Nährstoffen kann das Immunsystem schwächen. Im Fokus der Untersuchung standen Vitamine, Spurenelemente und Omega-3-Fettsäuren. Aktuelle Untersuchungen belegen, dass an Covid-19 erkrankte Patientinnen und Patienten bei einigen Mikronährstoffen sehr niedrige Werte aufweisen. Insbesondere bei schweren Verläufen und erhöhter Sterblichkeit wurde zum Beispiel ein niedriger Vitamin-D-Blutspiegel festgestellt. Vitamin D hat zudem eine wichtige Funktion in der Risikoreduktion von Infektionen der Atemwege. Gerade in den nun kommenden dunkleren Monaten mit weniger Sonne wird sich der Vitamin-D-Mangel bei vielen noch erhöhen.

Schweizer halten sich nicht an Lebensmittelpyramide

Wissenschaftliche Daten zeigen, dass die Schweizer Bevölkerung nicht optimal mit wichtigen Lebensmittelgruppen versorgt ist. Sie hält sich zu wenig an die Empfehlungen für eine ausgewogene Ernährung, also an die bekannte Schweizer Lebensmittelpyramide. Damit fehlt es Schweizerinnen und Schweizern mehrheitlich nicht nur an Vitamin D, sondern auch an Omega-3 Fettsäuren, Selen und Zink – vor allem bei älteren Menschen.

Deshalb empfiehlt das Expertengremium eine Nahrungsergänzung für Erwachsene. Diese könne die bestehende Nährstofflücke in der Bevölkerung, insbesondere bei Menschen ab 65 Jahren schliessen und so das Immunsystem schützen. Wer sich also nicht an die Lebensmittelpyramide hält, tut gemäss der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung gut daran, pro Tag 50 Mikrogramm Vitamin D zu sich zu nehmen. Empfohlen werden zudem 200 Milligramm Vitamin C, 500 Milligramm Omega-3-Fettsäuren, 50 bis 100 Mikrogramm Selen und 10 Milligramm Zink pro Tag und Person. Die Hygiene- und Abstandsregeln müssten aber trotzdem eingehalten werden.

veröffentlicht: 13. Oktober 2020 06:29
aktualisiert: 13. Oktober 2020 06:29
Quelle: CH Media

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