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Das Ende des langweiligen Dia-Abends

Das Ende des langweiligen Dia-Abends

12.06.2015, 06:15 Uhr
· Online seit 01.01.2000, 00:00 Uhr
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Dia-Abende sind Vergangenheit. Endgültig. Fünf Videofreaks aus New York haben dem beliebten Winter-Event in vielen Wohnzimmern dieser Welt den Garaus gemacht. Sie programmierten eine Internetseite, die aus einem Paket Bilder und einem Musikstück mit einem Mausklick einen Videoclip macht. Da schläft niemand mehr im Schummerlicht des Diaprojektors ein. Auch nicht nach dem zehnten Sonnenuntergangsfoto von einem spanischen Strand.

„Animoto“ nennt sich die Firma. Das Start-up-Unternehmen legte einen fulminanten Start hin. Seit dem Launch im August 2007 haben sich mehr als 250’000 Nutzer in weltweit mehr als 200 Ländern auf animoto.com registriert und vier Millionen Videos erstellt. Diese wurden mehr als 50 Millionen Mal in Blogs, Netzwerken, auf Videoplattformen und Webseiten angesehen. 30-Sekunden-Clips sind gratis, alles andere kostet. Die Existenzgründer haben die kreative Firmen im Visier, Fotografen und Agenturen. Sie kennen die Branche, haben ihr Handwerk bei MTV und anderen Fernsehsendern gelernt.

„Wir haben animoto vor etwas mehr als einem Jahr mit dem einfachen Ziel gegründet, jedem Nutzer die Produktion von Videos in professioneller Anmutung mit einem Knopfdruck zu ermöglichen“, sagt Brad Jefferson, einer der Gründer. „Wir hatten keinen Bock mehr auf langweilige Diashows, die den Fotos den letzten Rest Leben aussaugen“. Vor allem einfach sollte es sein und ohne teuere oder komplizierte Programme funktionieren.

Die Internetseite ist denkbar leicht zu bedienen. Die ausgewählten Fotos werden aus dem Rechner hochgeladen. Man wählt einen Soundtrack entweder vom eigenen PC oder auf der Datenbank von animoto aus und drückt die Starttaste. Wenige Minuten später ist das Video fertig. Gefällt es dem Betrachter, kann es verschickt oder gespeichert werden. Wenn es nicht nach dem Geschmack des Users ist, können die Bilder beliebig oft neu gemischt werden. Der Nutzer kann die Motive markieren, die einen exponierten Platz in der Show erhalten sollen. Die Software analysiert Fotos und Musik, errechnet dann eine Reihenfolge der Bilder, wählt Effekte wie Rotation aus, teilt die Bilder in Viertel oder Scheiben und setzt sie neu zusammen, unterlegt Farben, schiebt Fotos in den Hintergrund und legt Pop-ups darüber, die durch das Bild wandern. Die Zahl der Werkzeuge scheint grenzenlos. Standbilder werden zu bewegten Motiven.

veröffentlicht: 1. Januar 2000 00:00
aktualisiert: 12. Juni 2015 06:15

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