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Es ist Shitstorm-Saison: Pro 7, H&M und Vodafone bei Facebook unter Beschuss

Es ist Shitstorm-Saison: Pro 7, H&M und Vodafone bei Facebook unter Beschuss

12.06.2015, 11:30 Uhr
· Online seit 07.08.2012, 12:52 Uhr
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Ein Shitstorm ist eine Empörungswelle im Internet, bei welcher sich massenhaft öffentliche Empörung über ein Unternehmen entlädt. Meist vermischt sich sachliche Kritik mit vielen unsachlichen und polemischen Beiträgen. Konkret haben das kürzlich Unternehmen wie Vodafone und H&M erlebt. Im Falle von Vodafone wegen einer falschen Rechnung, bei H&M war der Auslöser eine falsche Lieferung. Wenn aber viele andere User auch schon schlechte Erfahrungen gemacht haben mit einem Unternehmen, dann wird es schnell zu einem Shitstorm.

Im neusten Fall hat es das Wissensmagazin Galileo von Pro 7 getroffen. User «Max Manet» hat auf deren Facebook-Seite ein regelrechtes Pamphlet veröffentlicht, in welcher er der Sendung viele pseudo-wissenschaftliche und schlecht recherchierte Beiträge vorwirft. Seit Sonntag hat der reichlich polemische Eintrag schon über 90'000 «Gefällt mir» und über 9000 Kommentare gesammelt.

Für Unternehmen ist es schwierig, auf solche - oft nicht wirklich sachliche - Kritik einzugehen. Sie tun denn auch oft gut daran, nicht noch mehr Aufhebens um die Geschichte zu machen. Der Ärger legt sich meistens nach ein paar Tagen. Manchmal wehren sich sogar zufriedene Kunden für das Unternehmen - dies passiert momentan gerade bei Galileo. Allerdings tun die Firmen gut daran, die Probleme auch Ernst zu nehmen. Wenn sich zehntausende über falsche Rechnungen mitärgern, dann wäre es sicher eine gute Idee, das Inkasso intern zu überprüfen.

Immer mehr Mobbing-Urteile bei Facebook
Neben den Shitstorms nehmen laut der Zeitung «20 minuten» auch Mobbing-Urteile wegen Beleidigungen bei Facebook deutlich zu. Die neusten beiden Urteile stammen aus Lausanne. Eine Frau wurde zu rund 2000 Franken Busse verurteilt, weil sie eine ihr bekannte Sex-Workerin als «fette Nutte» betitelt hatte bei Facebook. Und ein Mann bezahlt immerhin noch rund 1200 Franken, weil er den neuen Freund seiner Ex bei Facebook als «Scheisskerl» hingestellt hat. Der IT-Rechtsexperte David Rosenthal rät denn auch in «20 minuten» auf Beleidigungen und Verleumdungen zu verzichten - auch bei Facebook. Nur schon, weil sie meistens vor allem ein schlechtes Licht auf diejenigen wirft, welche sie posten. Ausserdem gelte bei Facebook das gleiche Recht wie auch sonst. Wer jemanden beleidige oder verunglimpfe, müsse mit einer Anzeige wegen Ehrverletzung rechnen.

9. März 2020 - 19:41

Vernetzt: Shitstorms im Internet

veröffentlicht: 7. August 2012 12:52
aktualisiert: 12. Juni 2015 11:30

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