Morgen geht die Reise Richtung Mars

12.06.2015, 06:55 Uhr
· Online seit 01.01.2000, 00:00 Uhr
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In Moskau beginnt morgen ein Big Brother Experiment im Dienst der Wissenschaft. 6 Crewmitglieder lassen sich dann für 105 Tage in einen fensterlosen Container einschliessen und simulieren die Reise zum Mars. Dabei werden sie rund um die Uhr von Kameras beobachtet.

Bei ihrem Experiment sollen sie der Weltraumforschung wertvolle Erkenntnisse darüber vermitteln, wie sich eine für lange Zeit auf engem Raum eingeschlossene und von der Aussenwelt weitgehend isolierte Gruppe verhält.

Neben vier Russen und einem Franzosen ist auch der Deutsche Oliver Knickel dabei. Die Europäische Raumfahrtagentur ESA und das Russische Institut für biomedizinische Probleme (IBMP) setzen sie Bedingungen aus, die in vieler Hinsicht an eine reale Reise zum Roten Planeten erinnern.

Die «Astronauten» machen wissenschaftliche Experimente, müssen mit regelmässigem Fitnesstraining gegen Verlust von Knochen- und Muskelmasse kämpfen und im Schichtbetrieb Kontakt mit der «Bodenstation» halten.

Der Funkverkehr wird künstlich um 20 Minuten verzögert, um die gewaltige Entfernung von der Erde bei einer solchen Reise zu simulieren. Ein gravierender Unterschied zum All besteht jedoch: Im Container herrscht weiter Schwerkraft.

Die Weltraum-Wissenschaftler werden viel Zeit haben, ihre dabei gewonnen Erkenntnisse auszuwerten. Eine bemannte Mars-Mission ist frühestens 2030 realistisch.

veröffentlicht: 1. Januar 2000 00:00
aktualisiert: 12. Juni 2015 06:55

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