Bewohner, die sich in der Stadt Luzern wohl fühlen: Das ist das Ziel der Stadtregierung bei der Quartierentwicklung. Wo intensiv gebaut wird, will sie genau hinschauen und vorausschauend planen und gestalten. Dazu sollen alle Beteiligten an den runden Tisch geholt werden.
Ende dieses Jahres läuft die Finanzierung der Quartierentwicklungsprojekte Basel-Bernstrasse und Fluhmühle-Lindenstrasse aus. Die Luzerner Stadtregierung will die Projekte im Rahmen seiner Quartier- und Stadtteilpolitik weiterführen und neu ausrichten. Dazu hat die Regierung am Dienstagvormittag ihre Strategie und Ziele vorgestellt.
Neuausrichtung Quartierarbeit
Schwerpunkte setzt die Stadtregierung im Gebiet Reussbogen zwischen Kasernen- und Seetalplatz sowie bei Neubaugebieten zum Beispiel in der Innenstadt und in Littau. Dazu will die Stadtregierung die Quartierentwicklung neu ausrichten.
Künftig soll sich die Quartierentwicklung weniger an sozialen Brennpunkten orientieren. Den Fokus will die Stadtregierung vermehrt auf diejenigen Gebiete legen, die sich baulich stark verändern. Dabei wird auf Dialog und Vernetzung aller Beteiligten gesetzt. Dadurch sollen attraktive Lebensräume mit guter Bevölkerungsdurchmischung entstehen.
Langfristig planen
Obwohl man kaum selber baue, wolle man sich bei Bauprojekten in Quartieren aktiv einbringen, so die Stadtregierung. So könne man Einfluss nehmen auf die Rahmenbedingungen, die für das Quartierleben von Bedeutung seien. Fussgängerverbindungen, Frei- und Spielflächen, Einkaufsmöglichkeiten, Schulen und Vereine, seien wichtig, um eine gute Durchmischung der Bevölkerung in einem Quartier zu erreichen.
Mit Quartierentwicklungsprojekten hat die Stadt Luzern bereits Erfahrungen gemacht. Seit 2001 wurde das Quartier Basel-Bernstrasse (BaBeL) aufgewertet. Vor einigen Jahren wurde auch die Aufwertung des Quartiers Fluhmühle-Lindenstrasse angepackt. Seither habe sich das Sicherheitsgefühl und das Image im Quartier verbessert, so die Stadtregierung.
Nun wolle man die beiden Projekte, die bisher alle drei Jahre verlängert werden mussten, in eine Daueraufgabe überführen. Dies ermögliche eine langfristige Planung und bringe allen Beteiligten Sicherheit und Stabilität. Zudem will die Stadtregierung in der Lindenstrasse einen Quartiertreff einrichten und eine städtebauliche Studie in Auftrag geben.
900'000 Franken für den Reussbogen
Für die Quartierentwicklung im Gebiet Reussbogen beantragt die Stadtregierung beim Parlament einen befristeten Kredit von 485'000.- Franken. Damit soll die städtebauliche Studie zur Basel- und Bernstrasse finanziert. Ausserdem soll die Dienstabteilung Stadtplanung für fünf Jahre um 30 Stellenprozente aufgestockt werden. Auch ein Monitoring im Entwicklungsgebiet Reussbogen will die Stadt damit finanzieren.
Weiter beantragt die Stadtregierung beim Parlament einen jährlichen Kredit von 380'000.- Franken. Damit will der Stadtrat eine 60-Prozent-Stelle für die Quartierentwicklung im Reussbogen schaffen. So sollen alle, die an der baulichen Entwicklung des Quartiers beteiligt sind, vernetzt werden. Laut der Stadtregierung dient das der Umsetzung des Bebauungsplans Fluhmühle-Lindenstrasse. Vorgesehen ist, dass die 60-Prozent-Stelle für die Quartierentwicklung später auch anderen Quartieren zugutekommt.
Zusammen mit anderen Massnahmen für andere Quartiere kostet die Quartierentwicklung total rund drei Millionen Franken. Zudem will die Stadtregierung einem Vorstoss folgend die Förderbeiträge der Quartervereine um 25'000.- Franken auf 100'000.- Franken erhöhen.