Todesopfer nach Arbeitsunfall bei Titlis-Bahnen

05.06.2019, 20:12 Uhr
· Online seit 05.06.2019, 18:00 Uhr
Sechs verletzte Arbeiter bei der Gondelbahn auf der Gerschnialp
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In Engelberg ist es am Morgen bei der Gondelbahn auf der Gerschnialp zu einem Arbeitsunfall gekommen. Passiert ist der Unfall bei geplanten Revisionsarbeiten. Ein Arbeiter verlor dabei sein Leben, wie die Kantonspolizei Obwalden mitteilt. Insgesamt sechs Arbeiter wurden verletzt. Es handle sich nicht um Touristen, sondern um Mitarbeiter. Die Rettungskräfte sind im Einsatz.

Die Titlis Bergbahnen führen diese Woche an der Gondelbahn Engelberg – Trübsee – Stand ordentliche, geplante Revisionsarbeiten durch. Laut Mitteilung der Kantonspolizei Obwalden ist die Gondelbahn deswegen für den touristischen Verkehr geschlossen und es befanden sich keine Gondeln am Seil. Die Revision verzögere sich nun, man hoffe aber, den Betrieb am Wochenende wieder aufnehmen zu können.

Ein Todesopfer und sechs Verletzte

Rund 20 Arbeiter waren dabei, das Förderseil der Gondelbahn zu kürzen. Dazu wird dieses mit einer temporären Abspannung zusammengezogen, um dann am entspannten Teil des Förderseils zu arbeiten. Diese Abspannung löste sich im Seilspleissbereich aus ungeklärten Gründen und das Förderseil schnellte nach oben.

In der Folge wurde ein Mitarbeiter der Titlisbahnen so schwer verletzt, dass er noch auf der Unfallstelle verstarb, so die Kantonspolizei Obwalden weiter. Zwei weitere Arbeiter wurden erheblich, eine Person mittelschwer verletzt. Alle drei Verletzten wurden von der Rega in ausserkantonale Spitäler geflogen. Zum Gesundheitszustand dieser Personen können derzeit keine weiteren Angaben gemacht werden. Drei Personen wurden leicht verletzt und konnten vor Ort behandelt werden.

Todesopfer langjähriger Mitarbeiter

Der Mann, der am Mittwoch beim Arbeitsunfall am Titlis sein Leben verlor, war seit über 20 Jahren beim Bergbahnunternehmen tätig. Anlässlich der Medienkonferenz in Engelberg sagte Verwaltungsratspräsident der Titlisbahnen, Hans Wicki, am Mittwochnachmittag, dass solche Revisionsarbeiten immer gefährlich seien: 

"Es ist der schwärzeste Tag in der Unternehmensgeschichte."

Heute habe man mit grossem Schrecken erfahren müssen, was Gefahr bedeute, so Wicki weiter. Der Verstorbene habe langjährige Erfahrung mit Revisionsarbeiten gehabt und die Arbeit geliebt, doch habe er immer gewusst, dass es ein Risiko sei.

"Keine Hauruck-Übungen"

Der sichtlich bewegte Seilbahnchef Patt sprach von einem ganz schlimmen Unfall: 

"Es tut uns für die betroffenen Mitarbeitenden und Familien ausserordentlich leid."

Er hielt fest, dass die Bahn stets mit professionellen Partnern zusammenarbeite, das seien "keine Hauruck-Übungen".

Auch Arno Inauen, Chef des Bahnherstellers Garaventa, der sich an keinen ähnlichen Unfall in seiner Karriere erinnern konnte, sagte, es seien qualifizierte Mitarbeitende mit kompetentem Werkzeug im Einsatz gestanden.

Unfallursache wird abgeklärt

Um auch in Zukunft wieder mit Sicherheit Revisionsarbeiten durchführen zu könnnen, sei es laut Wicki für das Unternehmen enorm wichtig, die Gründe für den Unfall zu eruieren: 

"Wir werden alles unternehmen, um zu wissen, wieso das passiert ist." 

Für die Abklärung der Unfallursache wurde das Forensische Institut Zürich (FOR) und die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) beigezogen. Die Untersuchungen führt die Staatsanwaltschaft Obwalden.

Quelle: sda

6. März 2020 - 20:57

Ein Arbeiter verlor beim Unfall im Gebiet Gerschnialp sein Leben

6. März 2020 - 20:57

Tragischer Arbeitsunfall bei Titlis Bergbahnen

veröffentlicht: 5. Juni 2019 18:00
aktualisiert: 5. Juni 2019 20:12

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