1,1 Millionen Leute haben bereits ihre Krankenkasse gewechselt

Bei den meisten von ihnen war laut einer Umfrage des Beratungsunternehmens Accenture die Versicherungsprämie der Hauptgrund. CH Media liegen die Auswertungen vor. Demnach haben rund 1,1 Millionen Schweizerinnen und Schweizer auf Anfang Jahr die Krankenkasse gewechselt. Das ist der zweithöchste Wert überhaupt.

Besonders wechselfreudig zeigten sich dabei die jungen Erwachsenen, das heisst die Gruppe der 26- bis 34-Jährigen, die Westschweizer, wo die Prämienlast ohnehin grösser ist und die Gutverdiener. 

Über die Hälfte möchte dieses Jahr die Prämien vergleichen

Nur noch etwas weniger als ein Drittel hat die Krankenkasse noch nie gewechselt. Dieser Wert dürfte laut Accenture aber weiter sinken, denn die Hälfte der Befragten gab an, dieses Jahr die Prämien vergleichen zu wollen. Accenture rechnet für den kommenden Herbst zudem mit einem Prämienaufschlag von mehr als drei Prozent.

Wenn die Prämie auf Anfang nächsten Jahres um 20 Franken pro Monat stegen sollte, würden 29 Prozent der Versicherten einen Krankenkassenwechsel in Betracht ziehen. Weiter geht aus der Umfrage hervor, dass es bei einem Aufschlag von 30 Franken oder mehr schon 67 Prozent sind. Hinderungsgründe, die gegen einen Krankenkassenwechsel sprechen, sind gemäss Umfrage die Zufriedenheit mit dem aktuellen Anbieter oder der befürchtete administrative Aufwand.

Vielfach Grund- und Zusatzversicherung nicht bei der gleichen Kasse

Dieser Aufwand ist jedoch bei den meisten nicht gross. Zwei Drittel der Versicherten wechseln ihr Grundversicherung über die Homepage der neuen Versicherung oder über einen Online-Vergleichsdienst.

Der rege Krankenkassenwechsel führt zu einer Zunahme beim Splitting, weil sich die Zusatzversicherung aufgrund von Vorerkrankungen oder Mehrjahresverträgen nicht so einfach zügeln lässt wie die Grundversicherung. Gemäss Umfrage beziehen heute bereits 22 Prozent der Versicherten ihre Grund- und Zusatzversicherung von zwei verschiedenen Kassen.

Der Trend zum Splitting wird aber auch von neuen Angeboten wie etwa der Axa-Gruppe befeuert, die nur Zusatzversicherungen anbietet und für ihre Kundschaft die Grundversicherung optimiert. Sprich: dorthin verlegt, wo die Prämie am günstigsten ist.

(red.)