Fremdgehportal

35 Jahre alt und braune Augen – so sieht der typische Fremdgeher aus

· Online seit 27.08.2023, 16:00 Uhr
Monogamie? Nein, danke. Zumindest gilt diese Devise für Frauen und Männer, die sich auf der Fremdgeh-Datingplattform «Ashley Madison» anmelden. Die Plattform hat nun ausgewertet, wer am häufigsten fremdgeht – ein Paartherapeut ordnet ein.
Anzeige

«Das Leben ist zu kurz. Gönn dir eine Affäre» – das ist der Slogan von «Ashley Madison», einer Dating-Website für Vergebene. Für manche klingt das unvorstellbar, doch die Nutzerzahl der Plattform wird weltweit auf 32 Millionen geschätzt. Die Dating-Website hat ihre Nutzerinnen und Nutzer unter die Lupe genommen und weiss, wer hierzulande die Untreue am ehesten wagt.

In der Schweiz gab es laut der Dating-Website im vergangenen Jahr über 5000 Neuanmeldungen – die meisten in zwei städtischen Kantonen. «So scheinen Basler und Genferinnen grundsätzlich eher einen Seitensprung zu suchen, als die restliche Schweiz», heisst es in einer Mitteilung.

Zuger nicht abgeneigt zum Fremdgehen

Aber auch Personen aus dem Kanton Zug (Rang 3) und Zürich (Rang 4) scheinen dem Fremdgehen nicht abgeneigt. Die Kantone Appenzell Innerrhoden und Nidwalden besetzen die letzten beiden Plätze und scheinen somit wenig Interesse an einem Seitensprung zu haben. St.Galler befindet sich auf Platz 9.

Nebst dem Wohnkanton gibt es laut «Ashley Madison» weitere Merkmale, die bei Fremdgängerinnen und Fremdgängern häufig auftreten. So sei der typische Fremdgänger 35 Jahre alt, kein Einzelkind, extrovertiert (57 Prozent) und habe braune Haare (45 Prozent) sowie braune Augen (51 Prozent).

Zudem sei jede beziehungsweise jeder Fünfte entweder in einer Manager-Rolle oder als Ingenieur tätig. 55 Prozent besitzen ein Haus und 89 Prozent ein Auto. Zudem betreibt der typische Fremdgeher gemäss der Mitteilung dreimal pro Woche Sport.

Soll kein Tabuthema bleiben

FM1Today hat bei einem Paartherapeuten nachgefragt, was er von dieser Auswertung hält. «Ich finde gut, wenn über dieses Thema gesprochen wird», sagt Cornel Rimle, Paarberater in St.Gallen. Er könne sich durchaus vorstellen, dass die Zahlen ungefähr stimmen.

Rimle ist jedoch skeptisch gegenüber solchen Plattformen und fragt sich, ob eine Website der richtige Lösungsweg für Personen ist, welche sich entweder erotisch nicht ausleben können oder sich nicht geliebt fühlen.

Fremdgehen sei in seinen Beratungen ein häufiges Thema: «Ich unterscheide hier gerne zwischen jüngeren und älteren Paaren. Bei älteren wird oftmals nicht über die Sexualität gesprochen, weswegen diese innerhalb der Beziehung oft erlahmt – und dann wird auswärts etwas gesucht.»

Offene Gespräche essenziell

Jüngere Paare reagieren laut Rimle eher auf die ältere Generation: «Sie sehen bei ihren Eltern, dass die langjährige Beziehung vielleicht nicht funktioniert hat. Deswegen suchen sie andere Modelle – beispielsweise eine abgesprochene, offene Beziehung.»

Offene und ehrliche Gespräche sind für eine Beziehung essenziell. Dazu sagt der Paartherapeut: «Kommunikation ist das Wichtigste. Wenn man als Paar nicht darüber spricht und es einfach so lässt, könnte diese Aussage möglicherweise stimmen.» Natürlich verliere eine langjährige Beziehung an erotischen Reizen, die anfangs noch da waren, «aber das heisst nicht, dass man durch eine sorgfältige Beziehungspflege nicht eine andere Form von Reiz an Sexualität entstehen lassen kann».

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Sexualität wieder aufleben lassen

Laut Rimle gibt es eine gute Methode, in einer langjährigen Beziehung eine neue Form von Sexualität zu finden: «Diese wird Hautzeit oder auch Slow Sex genannt. So soll man nicht warten, bis man von äusseren Faktoren angezogen wird, sondern gezielt körperliche Nähe und Sexualität miteinander herstellen. Wenn man immer auf den sexuellen Reiz wartet, beschränkt man sich auf rein erotische Impulse – in einer langjährigen Beziehung kann man eine neue Lust auf Sexualität entstehen lassen.»

Wenn man jedoch mit dem Gedanken spielt, die Beziehung zu öffnen, sollte man laut dem Paartherapeuten klar kommunizieren, was für einen in Ordnung ist und was nicht. Rimle empfiehlt Paaren, die unsicher sind, solche Rahmenbedingungen in einer Beratung zu erarbeiten.

veröffentlicht: 27. August 2023 16:00
aktualisiert: 27. August 2023 16:00
Quelle: FM1Today

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch