Invasive Art

Aargau wappnet sich gegen eine Waschbärenplage

30.11.2022, 19:37 Uhr
· Online seit 30.11.2022, 07:00 Uhr
Buschiger Ringelschwanz und eine dunkle «Zorro-Maske» – Das ist der Wiedererkennungswert von Waschbären. Obwohl sie bei uns nicht einheimisch sind, vermehren sie sich im Aargau rasant. Deshalb droht ihnen der Abschuss.
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Ursprünglich kommen die Waschbären aus Nordamerika. Doch wegen ihres Pelzes wurden sie vor Jahrzehnten nach Deutschland verschleppt. Da gewisse Tiere aus den Pelzfabriken fliehen konnten, vermehrten sie sich in Deutschland weiter. In den letzten Jahren kamen sie auch in die Schweiz und vermehrten sich dadurch auch im Aargau weiter, sagt Reto Fischer, Fachspezialist Jagd vom Kanton Aargau, zu Radio Argovia. «Bisher hatten wir immer ein bis zwei Nachweise. Diese häufen sich nun aber und ich denke, die Population nimmt bei uns stärker zu als im Augenblick vermutet.»

Das Problem dabei: Die flauschigen Tiere richten in den Schweizer Wäldern einen grossen Schaden an. Auf der Suche nach Nahrung verwüsten sie Gärten, Felder und durchwühlen Abfallkübel. Doch nicht nur für uns Menschen können diese Tiere eine Plage werden. «Sie können einen starken Einfluss auf das Ökosystem und andere Arten haben. Die Waschbären haben wenige bis gar keine natürlichen Feinde, sind aber sehr geschickte Kletterer und Jäger. So können sie in der Vogelwelt recht grosse Gelegeverluste verursachen, bei denen die Arten gefährdet werden», sagt Fischer.

Jagd auf Waschbären ist erlaubt

Seit 2016 darf man Waschbären in Europa schiessen. Im Kanton Baselland wird das ebenfalls praktiziert, wie «SRF News» berichtet. Bei uns im Aargau entscheiden die Jäger, ob sie erledigt werden oder nicht, erklärt Fischer. «Die Jäger sind informiert, dass sie gebietsfremde Arten wenn möglich schiessen und der Natur entnehmen. So können sie keine grösseren Schäden anrichten. Hier müssen wir uns vorbereiten, dass das in Zukunft vermehrt stattfindet.»

veröffentlicht: 30. November 2022 07:00
aktualisiert: 30. November 2022 19:37
Quelle: ArgoviaToday

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