Öffentlicher Verkehr

Abschaffung der Tageskarten führt zu Altersdiskriminierung

· Online seit 23.03.2024, 10:58 Uhr
Die unabhängige Beschwerdestelle für das Alter (UBA) fordert in einer sich zunehmend digitalisierenden Welt Lösungen gegen Altersdiskriminierung. Auslöser ist die für das Jahr 2025 geplante Abschaffung der Tages- und Multitageskarten der ÖV-Betriebe.
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Die Abschaffung der Tages- und Multitageskarten der ÖV-Betriebe habe den Charakter einer latenten Diskriminierung, teilte die UBA am Samstag mit. Menschen ohne ein neueres Smartphone-Modell würden bei dieser Dienstleistung abgehängt werden.

Daher fordert die UBA Lösungen, welche auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Möglichkeiten Rücksicht nehmen. Die soziale und wirtschaftliche Teilhabe gehöre zu einem guten Altern.

Bereits im März äusserte die Interessensgemeinschaft öffentlicher Verkehr (IGÖV) ähnliche Bedenken zu der Abschaffung der Mehrfahrtenkarte. Sie sehe die Inklusivität des öffentlichen Verkehrs bedroht. Insbesondere der Abbau von Billetautomaten im ländlichen Raum führe zu Einschränkungen für gewisse Personengruppen.

Gemäss aktuellen Daten seien rund 500'000 der 1,8 Millionen Rentnerinnen und Rentner in der Schweiz ohne Handy oder Smartphone unterwegs, jedes dritte Ticket werde analog gekauft. Die IGÖV forderte deshalb die Erhaltung der Automaten im ländlichen Raum, die Sicherung von Mehrfahrtenkarten, die Prüfung von alternativen Kaufmethoden, die Gewährleistung von Spartickets und Vergünstigungen für analoge Ticketkäufe sowie attraktive Angebote für Neueinsteiger.

Laut SBB seien Nachfolgelösungen in Arbeit, um auch Kindern und Leuten ohne Smartphone das Reisen zu ermöglichen.

(sda/red.)

veröffentlicht: 23. März 2024 10:58
aktualisiert: 23. März 2024 10:58
Quelle: FM1Today

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