Wechsel zu höherem Lohn

Beamten-Mangel: Kantone werben immer mehr Polizisten ab

28.04.2023, 14:13 Uhr
· Online seit 28.04.2023, 10:49 Uhr
Polizeikorps werben immer öfter Beamte von anderen Kantonen ab, obwohl eine Abmachung dies untersagt. Im Extremfall müssen die Korps bis zu 100'000 Franken Ablösesumme bezahlen. Eine langfristige Lösung ist nicht in Sicht.
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Schweizer Polizeikorps scheinen verzweifelt nach Personal zu suchen. Städte und Kantone suchen bereits in anderen Regionen nach Polizistinnen und Polizisten, um diese abzuwerben.

Im Kanton Thurgau warb die Winterthurer Polizei mit dem Slogan: «Genug vom Job als Dorf-Sheriff?». Diese Aktion führte laut «Blick» zu einer wütenden Reaktion aus dem Thurgau. Wie die Zeitung schreibt, gingen besonders Zürcher Korps aggressiv vor bei Abwerbungen.

Von der Schaffhauser Polizei werden jedes Jahr mehrere Polizistinnen und Polizisten abgeworben. Dies, obwohl es zwischen den Kantonen eine Vereinbarung gibt, wonach sie darauf verzichten sollen, ausgebildete Polizisten abzuwerben. Oft sei der höhere Lohn der Grund dafür, dass Polizistinnen in einen anderen Kanton wechseln. Die Abwerbungen kosten die Korps zudem bis zu 100'000 Franken.

Lohntechnisch sei der Kanton Zürich für Polizisten besonders interessant. Gegenüber Schaffhausen verdiene man dort teils bis zu 1500 Franken mehr pro Monat. Patrick Céréda, Medienchef der Kapo Zürich, sagt auf Anfrage: «Es ist wichtig zu betonen, dass die Kantonspolizei Zürich weder aktiv Polizistinnen und Polizisten anderer Polizeikorps abwirbt, noch finanzielle Abgeltungen oder Entschädigungen bei einem allfälligen Übertritt leistet.»

Die Basler Polizei will ihren Mitarbeitenden eine Zulage bezahlen, um sie bei sich zu behalten. Dort sei der Lohn vergleichsweise tief. Dies sei allerdings eine zeitlich beschränkte Massnahme und keine definitive Lösung.

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(log)

veröffentlicht: 28. April 2023 10:49
aktualisiert: 28. April 2023 14:13
Quelle: Today-Zentralredaktion

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