Besuch in Kiew

Daniel Koch grüsst seine Follower aus der Ukraine

· Online seit 12.04.2023, 05:52 Uhr
Ex-«Mister Corona» Daniel Koch ist aktuell in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Der 67-jährige Berner hat Bekannte aus der Ukraine in ihr Heimatland begleitet. Im Interview mit BärnToday appelliert er: «Die Leute in Europa dürfen den Krieg in der Ukraine nicht vergessen.»
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BärnToday: Herr Koch, wie man auf Social Media sieht, befinden Sie sich aktuell in Kiew. Weshalb?

Daniel Koch: Ich habe meine Bekannten aus der Ukraine, die bei mir leben, in die Ukraine gefahren. Sie wollten ihre Familie besuchen und ich habe die Gelegenheit genutzt und sie begleitet.

Wie nehmen Sie die Lage in Kiew wahr?

Wenn man in Kiew durch Strassen oder Geschäfte geht, herrscht eigentlich normaler Alltag. Kiew ist eine sehr schöne Stadt und gerade am Ostersonntag waren viele Leute unterwegs – etwa am Spazieren. Was auffällt, ist, dass man relativ viele Männer in Uniform sieht, nicht bewaffnet, sondern wahrscheinlich zu Besuch bei der Familie. Der Krieg ist damit doch etwas präsent – auch wenn die Leute in Kiew aktuell zum Glück nicht durch Angriffe betroffen sind.

Sie haben aber Ihre Social-Media-Follower über ihre Reise informiert. Auf Instagram haben Sie Bilder aus Kiew gepostet. Warum?

Mir liegt es am Herz, dass man die Ukraine nicht vergisst. Es ist ein Land, welches für seine und Europas Freiheit kämpft. Ich glaube, deshalb sollte man jegliche Unterstützung, die man aufbringen kann, mobilisieren – auch Social Media ist ein Instrument.

Sie haben eine Taube gepostet und dazu geschrieben, dass es schön wäre, wenn es sich um eine Friedenstaube handeln würde. Was denken Sie über Friedensgespräche?

Jeder Krieg endet mit Verhandlungen und Gesprächen. Es ist aber sehr schwierig zu entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt dafür ist. Es ist klar, dass es aus der Perspektive der Ukraine undenkbar ist, dass man einfach auf Gebiete verzichtet. Es ist ein Krieg, der von Russland gestartet wurde, wo jegliche internationalen Gesetzen widerspricht. Das kann man auch aus Sicht von Europa nicht einfach so stehen lassen. Frieden will aber natürlich jeder.

Sie waren als Arzt bereits in vielen Krisengebieten. Wie vergleichen Sie die jetzige Reise damit?

Ich gehe nicht in ein Krisengebiet. Ich besuche ein Land, das im Krieg steht. Wir sind weit weg von irgendwelchen Fronten. Das ist auch nicht meine Aufgabe, ich bin kein Kriegsreporter. In den grössten Gebieten der Ukraine herrscht tägliches Leben mit der grossen Ausnahme, dass viele Männer im Militär sind und sich für diesen Krieg opfern.

Wie lange bleiben Sie in der Ukraine?

Wir werden nach zwei Wochen wieder nach Hause in die Schweiz fahren. Ich werde wahrscheinlich in Kiew bleiben. Meine Bekannten besuchen Angehörige, die noch näher an der russischen Grenze leben, aber auch nicht im Kriegsgebiet.

Werden Sie weitere Bilder auf Social Media veröffentlichen?

Falls ich etwas Interessantes sehe, werde ich dies ebenfalls posten. Nochmals: Ich finde es wichtig, dass man in Europa den Krieg nicht vergisst. Die Ukrainer kämpfen für ganz viele Werte des Westens.

(raw/mfu)

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veröffentlicht: 12. April 2023 05:52
aktualisiert: 12. April 2023 05:52
Quelle: BärnToday

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