Gestresste Waldtiere

Der Lockdown hatte gemischte Auswirkungen auf die Umwelt

· Online seit 19.05.2020, 15:09 Uhr
In Zürich hat während den letzten zwei Monaten der Verkehr markant abgenommen. Die Luftqualität verbesserte sich. Der teilweise Lockdown hatte aber auch negative Auswirkungen auf die Umwelt.
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Auf den Strassen der grössten Stadt waren während des zweimonatigen Stillstands rund 30 Prozent weniger Autos und Lastwagen unterwegs. An den Wochenenden nahm der Verkehr gar um 50 Prozent ab.

Wie die Stadt Zürich am Dienstag in einer Mitteilung schreibt, hatte das verringerte Verkehrsaufkommen einen merklichen Einfluss auf Luftqualität in der Stadt. Die Emissionen von Stickstoffoxiden, Feinstaubpartikeln und CO2 sei um 28 Prozent zurückgegangen. Wäre das Verkehrsaufkommen das ganze Jahr über so tief, würden schätzungsweise 350 Tonnen weniger C02 ausgestossen.

Die geringere Mobilität auf den Strassen hatte noch einen zweiten Effekt: Es war ruhiger in der Stadt. Mit rund 1 Dezibel weniger Lärm unter der Woche sei dieser Effekt aber weniger stark ausgefallen als erwartet. Gemäss der Stadt Zürich könnte dies daran liegen, dass während des Lockdowns vermehrt Motorräder, Lastwagen und Lieferwagen unterwegs waren.

Tiere sind empfindlich auf Störungen

Die Bewohner der Stadt konnten die ungewohnte Ruhe aber offenbar nicht geniessen. Die Lärmklagen haben während den letzten zwei Monaten zugenommen, wie die es in der Mitteilung weiter heisst. Es habe sich insbesondere um Nachbarschaftsklagen gehandelt, etwa wegen lauter Musik.

Das mag insofern überraschen, als bekanntlich auch Restaurants und Bars geschlossen waren. Stattdessen suchte die Bevölkerung vermehrt Freizeit- und Erholungsanlagen wie Pärke, Friedhöfe und Wälder auf, wie die Stadt Zürich mitteilte. Der Druck auf Freiräume habe zugenommen, was das Spannungsfeld zwischen dem Nutzen für die Bevölkerung und dem Naturschutz verstärke. Gerade im Wald würden Tiere während der Brutzeit empfindlich auf Störungen reagieren. (gb.)

veröffentlicht: 19. Mai 2020 15:09
aktualisiert: 19. Mai 2020 15:09
Quelle: CH Media

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