Luzern

Geflüchtete bangt vor Ausschaffung: «Eher würde ich sterben»

02.03.2023, 06:19 Uhr
· Online seit 02.03.2023, 05:47 Uhr
Wer an Kroatien denkt, denkt an Ferien. Für Geflüchtete hat Kroatien aber eine ganz andere Bedeutung. Sie denken nämlich an Schläge, Verfolgung und Gewalt. Schon länger ist Polizeigewalt in Kroatien ein grosses Thema. Eine Betroffene aus Burundi erzählt, was sie in Kroatien erlebt hat.
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Ange ist eines der Opfer der Polizeigewalt in Kroatien. Sie flüchtete aus politischen Gründen aus Burundi, einem ostafrikanische Land: «Ich bin gerannt, über Hügel, durch Wälder. Ich wollte einfach nur noch weg!» 

Unter Tränen erzählt die Afrikanerin, welchen traumatischen Erlebnissen sie auf ihrer Flucht ausgesetzt war. Bei ihrer Flucht wurde sie an der kroatischen Grenze abgefangen und von kroatischen Beamten schwer misshandelt.

Ange droht Ausschaffung nach Kroatien

Was für Schweizerinnen und Schweizer eine Feriendestination ist, sei für Menschen mit dem Schicksal wie Ange die Hölle, erklärt Miriam Helfenstein vom Verein Solinetz Luzern. Lange Schutz erhalten diese in der Schweiz nicht. Wenn sich Geflüchtete schon in einem anderen europäischen Land registriert haben, erhalten diese wegen des Dublin Abkommens kein Asyl in der Schweiz.

Miriam Helfenstein setzt sich zusammen mit ihrer Organisation dafür ein, das Dublin-Abkommen abzuschaffen. Denn bei der Rückführung von der Schweiz nach Kroatien könne unter anderem nicht sichergestellt werden, dass Menschenrechte respektiert werden. Für Ange ist klar, dass sie alles daran setzt, die Schweiz nicht verlassen zu müssen: «Eher würde ich sterben, als nach Kroatien zu gehen.»

(red.)

veröffentlicht: 2. März 2023 05:47
aktualisiert: 2. März 2023 06:19
Quelle: PilatusToday

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